Wer sich als Freiberufler selbständig macht, hat immer viel Arbeit vor sich. Vieles muss dabei parallel in Angriff genommen werden. Es müssen Räumlichkeiten angemietet und eingerichtet werden. Gleichzeitig muss Werbung betrieben werden, um erste Patienten oder Mandanten zu gewinnen. Eventuell muss die Zulassung durch die örtlich zuständige Kammer erfolgen. Und dann sind da noch die Büroorganisation, Buchhaltung, die verschiedenen Steuern und vieles mehr, dass auf die Schultern des frisch gebackenen selbständigen Freiberuflers drückt. Ob Architekt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Tierarzt, Journalist oder IT-Freiberufler: Kaum jemand kann all diesen Anforderungen vollständig aus eigener Kraft gerecht werden. Gerade in dieser Phase ist es deshalb kein Zeichen von Schwäche, sondern von Vernunft, Hilfe von Dritten in Anspruch zu nehmen.
Die zentralen Aspekte des Coachings
Eine Beratung durch einen Coach ist bereits deshalb hilfreich, weil die sprichwörtlichen vier Augen tatsächlich mehr sehen als zwei und das Denken von Freiberuflern oft durch ständige Übung in bestimmten Bahnen festgelegt ist. Hier kann schon das Aufzeigen von Alternativen bei der Herangehensweise an bestimmte Probleme den Knoten zum Platzen bringen. Dabei geht es in den seltensten Fällen um eine vollständige Neujustierung, sondern meist um einzelne Anpassungen an eine veränderte Ausgangslage.
Berufliche und private Beratung
Das Leben eines Freiberuflers geht im Erfolgsfall oft fast vollständig im Berufsleben auf. Private Aspekte spielen dann oft nur noch eine Nebenrolle. Dabei verschwindet am Ende oft auch die eigene Persönlichkeit in ihren nicht rein professionellen Facetten. Die Folge kann ein Verlust des inneren Halts sein, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie geplant waren. Insofern geht es beim Coaching nicht nur um eine Beratung in ökonomischer Hinsicht, sondern auch um die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit. Auch das Tragen von Verantwortung lässt sich lernen. Dies gilt vor allem dann, wenn die gemeinsame Entwicklung einer Strategie mit dem Coach die eigenen Überzeugungen stärkt, richtig zu handeln. Diese Überzeugung überträgt sich auf Wortwahl und Körperhaltung, was wiederum andere für die eigenen Ideen gewinnt und im besten Fall dauerhaft einnimmt. Gerade in den übersichtlichen Strukturen, in denen Freiberufler ihrer Tätigkeit nachgehen, kommt es in entscheidendem Maße auf die persönliche Ausstrahlung an.
Eine ganzheitliche Aufgabe
Die Komplexität des Coachings wird noch deutlicher, wenn man sich die sprachlichen Ursprünge vor Augen führt. Beim Coach handelte es sich ursprünglich um eine Kutsche. Erst später wurde diese Bezeichnung auf Personen angewandt, die Sportlern beim Training zur Seite standen. Auf diesen Umstand wurden im nächsten Schritt Topmanager aufmerksam, die sich in der Folge häufig durch einen persönlichen Coach beraten und begleiten ließen. Inzwischen ist Coaching längst im mittleren Management und bei hochqualifizierten Sachbearbeitern angelangt. Noch immer aber geht es wie bei den Kutschen vor allem um eines: Menschen beruflich wie auch persönlich weiter zu bringen. Ob sie im Zuge des Coachings leistungsfähiger, kreativer oder einfach nur perfekter werden sollen, hängt stark von den individuellen Umständen ab. Diese herauszuarbeiten und auf dieser Grundlage eine auf die jeweilige Person zugeschnittene Strategie zu entwickeln, ist die Königsdisziplin für jeden Coach. Denn nur auf einer solchen Grundlage erfolgt eine Beratung tatsächlich ganzheitlich und nachhaltig.
Da die Beratung mit einem hohen Maß an Verantwortung gegenüber dem Freiberufler verbunden ist, sollte bei der Auswahl sogfältig vorgegangen werden. Beispielsweise sollte der Coach eine fundierte Ausbildung nachweisen oder Erfahrung in betreffenden Segment haben. Es ist zudem sinnvoll, sich im Web über Referenzen zu informieren.