Um mehr als 4 Prozent wird der IT-Sektor laut aktueller Studien bis Ende 2012 wachsen. Vom IT-Boom profitieren auch die IT-Freiberufler. Die Chancen von SAP-, Java-, Mainframe- und Security-Experten sind zurzeit ausgezeichnet. „Der BVSI rechnet damit, dass der Anteil der Freiberufler in IT-Projekten weiter steigen wird“, sagt Dr. Dirk Bisping, BVSI-Vorstand. Der Grund dafür sei, dass Unternehmen hochspezialisierte Fachleute für besondere IT-Aufgaben benötigen und diese häufig nicht aus ihren eigenen IT-Teams rekrutieren können.
Deshalb setzen viele Unternehmen verstärkt auf Mixed Teams aus festen und freien IT-Fachleuten, um damit Firmen-Knowhow und externes IT-Fachwissen effektiv zu bündeln. „Wenn in gemischten TeamsUnternehmenskenntnis und Fachkenntnis zusammenkommen, führt das in der Regel zu ausgezeichneten Ergebnissen“, sagt Dr. Dirk Bisping, Vorstand des BVSI.
Eine gute Zusammensetzung macht ein erfolgreiches Team
Bei der Zusammensetzung von gemischten Teams ist Folgendes zu bedenken, damit der „Mix“ schließlich auch zum Erfolg führt: „Grundsätzlich haben Angestellte und Freiberufler unterschiedliche Interessen, die sich aber nicht wiedersprechen“, so Dr. Dirk Bisping. „Dem Angestellten ist die soziale Anerkennung innerhalb des Unternehmens wichtig, er oder sie möchte auf der Karriereleiter weiter nach oben kommen. Der Projektleiter und die angestellten IT-Fachkräfte sind oft stark eingebunden mit Abteilungsbesprechungen, Emailverkehr, Konferenzen – also mit der Projektverwaltung und der Administration des Projektes“.
Verständlicherweise setzt sich der angestellte Informatiker überwiegend dort ein, wo sein Handeln auch sichtbar wird, während der externe IT-Spezialist im Hintergrund tätig ist und in erster Linie an seinen fachlichen Ergebnissen gemessen wird.
Der Angestellte kennt das Unternehmen und dessen Image und bringt dieses Knowhow in das Projekt ein, während der freiberufliche IT-Spezialist sein Expertenwissen für die Zeit des Projektes zur Verfügung stellt. Er konzentriert sich auf die Spezialaufgabe, bei der er über hohe Detail- und Sachkenntnis verfügt.
„Viele große und zunehmend auch mittelständische Unternehmen haben mit gemischten Teams gute Erfahrungen gemacht“, so Dr. Bisping. Dass die Akzeptanz dieser flexiblen Arbeitsform steigt, belegt eine IBE-Studie (Institut für Beschäftigung und Employability) aus dem Jahr 2010. Die Studie zeigt, dass Mixed Teams vor allem schneller auf veränderte Anforderungen reagieren (64%) und komplexe Problemstellungen besser bewältigen (62%). Die Projektleiter von Mixed Teams sind zu 72 Prozent von der Effizienz gemischter Teams überzeugt. Bei den Unternehmen ist es ein gutes Viertel (26%).
Integrations- und Loyalitätsprobleme von externen Teammitgliedern spielten laut der IBE-Studie kaum eine Rolle. Die Angestellten profitieren von den Fachkenntnissen der Freiberufler und umgekehrt hilft das Firmen-Knowhow der Angestellten den Freiberuflern. Dass die Teamarbeit vielfach so gut funktioniert, mag zudem damit zusammenhängen, dass sowohl IT-Freiberufler als auch IT-Angestellte oft sehr erfahren sind in der Projektarbeit. So ist das Gros der IT-Freiberufler mittlerweile über 45 Jahre alt und meist zehn Jahre und länger als Freiberufler unterwegs.
„Die Perspektiven für IT-Freiberufler sind derzeit hervorragend. Mit dem Mehrbedarf an hochspezialisierten IT-Experten steigt auch die Anzahl der Mixed Teams in Unternehmen“, sagt Dr. Bisping.