Im vergangenen Jahr beauftragte der Bundesverband für selbständige Wissensarbeit (vormals ADESW) das Allensbach Institut mit der Durchführung der Studie „Solo-selbständige IT-Spezialisten – Berufliche Zufriedenheit und politische Forderungen“. Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse vorstellen.
Ein zentrales Ergebnis der Umfrage ist, dass IT-Freelancer weitaus zufriedener mit ihrer Arbeit sind als andere Berufstätige und sie fast durchweg ein erfülltes Berufsleben haben. So gaben 77 Prozent der Befragten an, dass sie mit ihrer Arbeit sehr zufrieden sind. Zum Vergleich: unter Berufstätigen insgesamt ist es nur ein Viertel.
Gleichzeitig ist für sie Selbständigkeit ihr Wunschmodell als Erwerbsform. Mit 94 Prozent geben sogar fast alle befragten IT-Freelancer an, dass sie ein erfülltes Berufsleben haben. Und mit 96 Prozent würden fast alle diesen Schritt erneut gehen.
Unklare Rechtslage kostet Aufträge
Deutlich kritischer sehen die Freiberufler ihren Markt hinsichtlich der aktuellen Gesetzeslage, nur 1 Prozent bewertet die Rechtslage als sehr klar. Gerade das Thema Scheinselbständigkeit ist dabei das größte Ärgernis. Mehr als jeder Zweite hat nach eigener Angabe deshalb bereits wirtschaftliche Nachteile erlitten. 56 Prozent sehen gar ihre komplette Selbständigkeit durch die unklare Rechtslage bedroht.
Politik in der Pflicht
Entsprechend haben Freiberufler klare Forderungen an den Gesetzgeber. Insbesondere beim Statusfeststellungsverfahren, bei dem die Rentenversicherung prüft, ob ein Auftragnehmer als Selbständiger oder als abhängig Beschäftigter betrachtet wird, wollen drei Viertel der Befragten eine Überarbeitung. Die häufigste Forderung ist dabei mit 87 Prozent die Einführung von Positivkriterien, also von Kriterien, die eine selbständige Tätigkeit zweifelsfrei belegen und damit die notwendige Rechtssicherheit für Solo-Selbständige und ihre Auftraggeber schaffen.
Darüber hinaus fordern 83 Prozent der befragten Freiberufler, ihre Erwerbsform als gleichwertig anzuerkennen.
Zur Methodik der Studie:
Für die Untersuchung wurde eine Zufallsstichprobe von 12.000 IT-Spezialisten gezogen. 1.809 solo-selbständige IT-Experten nahmen an der Studie teil. Durch Filterfragen am Anfang des Fragebogens wurde sichergestellt, dass ausschließlich selbständige Solo-Unternehmer in die Auswertung einfließen.
Eine ausführliche Darstellung aller Ergebnisse inklusive Grafiken finden Sie im Ergebnisband der Studie „Solo-selbständige IT-Spezialisten – Berufliche Zufriedenheit und politische Forderungen“. Unter der Adresse www.freelancer-studie.de finden Sie auch unsere Vorgängerstudie zum Thema „Einkommenssituation und Altersvorsorge solo-selbständiger IT-Spezialisten“.
Über den Bundesverband für selbständige Wissensarbeit e.V.:
Der Bundesverband für selbständige Wissensarbeit e.V. (vormals ADESW) vereint führende Dienstleister für den projektbasierten Einsatz hochqualifizierter selbständiger Wissensarbeiter sowie hiermit assoziierte Partner. Die Mitgliedsunternehmen beschäftigen intern mehr als 4.500 festangestellte Mitarbeiter. Der Branchenumsatz mit selbständigen Wissensarbeitern betrug im Jahr 2017 mehr als 15 Milliarden EUR. Im Jahresdurchschnitt besetzen die Mitglieder des Bundesverbandes gemeinsam bei über 5.000 Unternehmen mehr als 20.000 Projekte mit selbständigen Experten.