Großes Kreditangebot. Kleine Raten. Ein Kreditvergleich im Internet verspricht traumhafte Zinsbedingungen. Per Mausklick lassen sich nahezu alle Angebote der Banken vergleichen. Schnell, unkompliziert und übersichtlich. Wie einfach das geht, zeigt der Ratenkredit Vergleich auf Kredite.org. Gewünschte Kreditsumme, Laufzeit und Verwendungszweck eingeben und der Anbieter mit den vermeintlich besten Konditionen ist gefunden. Dank der Wirtschaftskrise und der Geldschwemme der Europäische Zentralbank gibt es Kredite so günstig wie niemals zuvor. Das El Dorado für Kreditnehmer hat für die meisten Freiberufler aber einen entscheidenden Hacken: Für sie bleibt das vermeintliche Goldland eine Sage.
Freiberufler sehen sich häufig mit dem Problem konfrontiert, dass ihnen ein Bankkredit – spätestens nach Eingabe des Berufs im Antragsformular – verwehrt wird. Banken und Kreditunternehmen sind seit Basel II vorsichtiger geworden und scheuen das Risiko. Daher vermeiden sie es immer mehr Freiberuflern einen Kredit zu gewähren. Erhält ein Freiberufler dennoch einen Bankkredit, ist dieser meist mit hohen Zinsen und hohem Aufwand verbunden. Dabei zeigen Statistiken ganz klar, dass die Anzahl an Freiberuflern stetig zunimmt. Während die Zahl der Freiberufler laut dem Institut für Freie Berufe in Nürnberg im Jahr 1992 noch bei 514.000 lag, waren im Jahr 2014 rund 1,27 Millionen Menschen in Deutschland freiberuflich tätig. Aus diesem Grund macht es für Freiberufler Sinn, sich nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten für die freiberufliche Tätigkeit am Markt umzusehen. Im Folgenden sollen unterschiedliche Arten dieser alternativen Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Private Kreditgeber für Freiberufler
Private Kreditgeber sind meist passive Anleger. Sie stellen lediglich Kapital zur Verfügung und verzichten auf ein Mitspracherecht. Häufig befinden sich private Kreditgeber im Verwandten- oder Bekanntenkreis. Als Gegenleistung wird meist entweder eine Gewinnbeteiligung oder eine Rückzahlung mit vorab festgelegter Rendite vereinbart. Hat ein Freiberufler niemanden im Verwandten- oder Bekanntenkreis, der ihn finanziell unterstützen kann, so stehen ihm noch Vermittlungsportale zwischen privaten Kreditgebern und Freiberuflern zur Verfügung. Inzwischen haben sich im Internet zunehmend Plattformen etabliert, die eine Vermittlung von Krediten von Privatpersonen an Unternehmer ermöglichen. Hier sind Darlehen in einer Höhe von bis zu 50.000 € möglich. Als Beispiele wären hier Vermittlungsportale wie Auxmoney und Zencap zu nennen.
Business Angels
Während Business Angels in den USA schon lange bekannt sind, ist diese Art der Finanzierung in Deutschland noch weitestgehend unbekannt. So lag die Beteiligung von Business Angels laut einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung im Jahr 2014 lediglich bei 4 %. Bei Business Angels handelt es sich in der Regel um Privatpersonen, die sich dazu bereit erklären, einen Teil ihres Privatvermögens in den Aufbau eines jungen Unternehmens zu investieren. Da Business Angels auch über betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügen, stellen sie neben finanziellen Mitteln auch ihr unternehmerisches Know-how zur Verfügung. Es handelt sich um aktive Anleger. Im Gegenzug werden sie dafür am Gewinn beteiligt. In Deutschland arbeitet das Netzwerk BAND (Business Angels Netzwerk Deutschland e.V.) bundesweit.
Mikrofinanzierung
Bei der Mikrofinanzierung steht die Geschäftsidee im Mittelpunkt der Kreditvergabe. Freiberufler haben die Möglichkeit durch die Vorstellung eines überzeugenden und gewinnversprechenden Konzeptes Mikrokredite zu erhalten. Neben der Geschäftsidee muss auch das finanzielle Konzept vorgestellt werden. Mikrokredite werden nicht von Banken sondern von bestimmten Organisationen vergeben, die sich darauf fokussiert haben, junge Unternehmer bei der Unternehmensgründung zu unterstützen. Ein Mikrokredit bewegt sich in der Regel in einem finanziellen Rahmen zwischen 5.000 € und 10.000 €.
Gründungszuschuss durch die Bundesagentur für Arbeit
Arbeitslose, die den Weg aus der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit wählen, haben zusätzlich noch die Möglichkeit, öffentliche Förderprogramme zu nutzen. Diese verlangen keine Gegenleistung und keine Rückzahlung des investierten Kapitals. Unterstützt wird diese äußerst beliebte Art der finanziellen Förderung in Form von monatlichen Zahlungen von der Bundesagentur für Arbeit. Beim Gründungszuschuss durch die Arbeitsagentur handelt es sich nicht um einen Kredit, der zurückgezahlt werden muss, sondern um eine Förderung durch den Staat. Der Zuschuss wird ein halbes Jahr in Höhe des zuletzt bezogenen Arbeitslosengeldes gewährt. Zusätzlich erhalten Freiberufler 300 € monatlich, die der sozialen Absicherung dienen. Wird eine intensive Geschäftstätigkeit oder eine hauptberufliche unternehmerische Tätigkeit ausgeübt, kann eine weitere Ausschüttung dieser 300 € für weitere neun Monate beantragt werden. Die Aufstellung und das Vorlegen eines Business Plans ist auch hier Grundvoraussetzung, dass ein Gründungszuschuss gewährt wird. Da der Arbeitsvermittler über die Vergabe von Gründungszuschüssen entscheidet, ist es besonders wichtig, diesen von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen.
Der Gründungszuschuss wird von der Bundesagentur für Arbeit vergeben. Nachteil für alle bereits aktiven Freiberufler: Gründungszuschuss können nur Arbeitslose beantragen. Weitere Details zur Voraussetzung auf arbeitsagentur.de.
KfW -Gründerkredit
Die KfW Mittelstandsbank stellt weitere öffentliche Förderungsprogramme zur Verfügung, die dann über die Hausbank abgewickelt werden. Hierzu zählt unter anderem das KfW-StartGeld. Im Gegensatz zum Gründungszuschuss handelt es sich beim KfW-StartGeld um einen echten Kredit, der mitsamt Zinsen zurückgezahlt werden muss. Dieser muss zwar über die Hausbank beantragt werden, aber letztendlich wird dieser von der KfW Bank vergeben. Um das KfW-StartGeld zu erhalten, darf die freiberufliche Tätigkeit noch nicht länger als drei Jahre ausgeübt werden. Die maximale Höhe des Darlehen beträgt 50.000 €.