Servercrash, gelöschte Kundendaten, Sicherheitslücken in Open Source Code – ITler können bei ihrer täglichen Arbeit schnell einen teuren Schaden verursachen, für den sie dann geradestehen müssen. Die Innovationen, die gerade im IT-Bereich rasant aus dem Boden schießen, erhöhen auch das Risiko für IT-Experten. Umso wichtiger ist eine gute IT-Haftpflicht, die sich den immer größeren Aufgabenbereichen anpasst und im Ernstfall vor dem finanziellen Ruin schützt. Doch wie sieht eine gute Haftpflichtversicherung für ITler aus?
Wer sich als IT-Experte Gedanken über eine gute Absicherung macht, tut sich oft schwer, einen guten Anbieter zu finden. Worauf sollten ITler bei der Wahl ihrer Haftpflicht achten und was sollte eine gute Absicherung beinhalten?
Was muss rein in die IT-Haftpflicht?
Die folgende Checkliste hilft ITlern bei der Wahl der richtigen Berufshaftpflicht.
- Reine Vermögensschäden: Bei 93 Prozent der Schäden, die IT-Experten verursachen, handelt es sich laut einer internen exali.de Studie um reine Vermögensschäden, das heißt finanzielle Schäden, keine Personen- oder Sachschäden. Daher müssen reine Vermögensschäden unbedingt abgesichert sein.
- Alle Tätigkeiten und überschneidende Tätigkeitsbereiche: Die Versicherung sollte alle Tätigkeiten, die IT Dienstleister ausüben (Beratung, Wartungsarbeiten etc.), einschließen (auf Versicherungsdeutsch: „offene Berufsbilddeckung“) sowie überschneidende Tätigkeitsbereiche aus dem Consulting- oder Medienbereich.
- Vertragliche Haftung: Viele IT-Projektverträge beinhalten Klauseln, welche die Haftung gegenüber den gesetzlichen Regelungen verschärfen. Diese Haftungsverschärfungen, wie z. B. Vertragstrafen durch einen Verstoß gegen Geheimhaltungspflichten oder ein pauschaler Schadenersatz, sollten mitversichert sein.
- Rechtsverletzungen: Achtung Abmahnung! Marken-, Urheber- oder Lizenzrechtsverletzungen sind Schadenklassiker und sollten umfänglich gedeckt sein.
- Veröffentlichungsrisiken: Eigenmarketing ist für IT-Freiberufler wichtig. Daher sollte eine gute Berufshaftpflicht alle Risiken aus der Veröffentlichung von eigenem Content – zum Beispiel auf Blogs, in Sozialen Medien oder auf der eigenen Website – einschließen.
- Datenschutz-Verstöße: DSGVO und ePrivacy stehen vor der Tür: Verstöße gegen die umfassenden Datenschutzgesetze und Geheimhaltungspflichten aus dem Projektvertrag müssen abgesichert sein.
- Mal- und Ransomware: Es ist schier unmöglich, IT-Systeme zu 100 Prozent sicher zu machen. Daher ist eine Absicherung von Virenschäden und Informationspiraterie wichtig.
- Internationalität: In Zeiten des „Word Wide Web“ lassen sich Schäden auch bei lokalen Aufträgen nicht auf das Inland begrenzen. Daher sollte der Versicherungsschutz auch internationale Schadenfälle beinhalten.
- Umsatzausfälle/Mehrkosten: Fehler des ITlers führen oft zu Umsatzausfällen oder Mehrkosten beim Kunden (zum Beispiel durch Systemausfälle oder Datenverluste). Diese Kosten sollte eine gute Berufshaftpflicht abdecken.
- Projektverzögerung: Projektverzögerungen (zum Beispiel durch Überschreiten von Deadlines) sind gerade im IT-Bereich keine Seltenheit. Die Folgen daraus sollten abgesichert sein.
- Eigenschadenoptionen & Zusatzbausteine: Eigenschäden wie die vergeblichen Aufwendungen des Freelancers bei einem Rücktritt des Kunden vom Projekt oder Eigenschäden durch Hackerangriffe oder andere Cyberkriminalität sollten versichert sein. Außerdem sollte eine bedarfsgerechte Berufshaftpflicht sinnvolle Zusatzbausteine bereithalten. Zum Beispiel einen D&O-Baustein für die Absicherung der persönlichen Haftung des Geschäftsführers.
Generell gilt: Eine gute IT-Haftpflicht lässt sich an die individuellen Bedürfnisse von ITlern anpassen, bietet umfassenden Schutz gegen die häufigsten Business-Risiken und passt sich neuen Aufgabengebieten und Herausforderungen in der IT-Branche an.
Wenn Sie wissen wollen, welche Schäden ITler bei ihrer täglichen Arbeit verursachen können, dann können Sie hier einige echte Schadenfälle aus der Praxis nachlesen.