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Das Erfolgsduo: Fachexpertise und Lebenserfahrung

Krisensicher, leistungsbereit, viel Erfahrung und dennoch kein Job – für Menschen, die der Generation 50+ angehören, ist es immer noch schwer eine adequate Arbeitsstelle zu finden. Lars Hahn, Weiterbildungsexperte im Netzwerk Karriereexperten.com erzählt im Interview, was Bewerber über 50 Jahren beachten müssen und welche Möglichkeiten es bei der Jobusche in dieser Altersgruppe gibt.

Wie gut sind die Chancen von Menschen über 50 oder gar 60 Jahre?

Lars Hahn: Die werden immer besser. 50+ ist eines unserer Spezialthemen. Wir haben sehr viele jobsuchende Fach- und Führungskräfte dieser Altersgruppe. Die Erfolge nach Beratung und Weiterbildung sind sehr ermutigend. Erst kürzlich haben wir eine Teilnehmerin einer Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit verabschiedet, die jetzt mit genau 60 Jahren eine neue Tätigkeit im Bereich der Arbeitssicherheit aufnehmen konnte.

Wo gibt es die besten Möglichkeiten für Bewerber 50+?

Lars Hahn: Es gibt viele Tätigkeiten, für die zwingend eine Kombination von Fachexpertise und hoher Lebenserfahrung notwendig ist. Auch Verantwortungsbewusstsein ist für viele Tätigkeiten wichtig. Hier liegt eine Riesenchance für Jobsuchende ab 50 Jahren. Weiterhin werden besonders fachliche Beratungstätigkeiten, z.B. im Qualitätsmanagement, in der Arbeitssicherheit, im Prozessmanagement gerne mit erfahrenen Bewerbern besetzt.

Und was gilt für Führungskräfte?

Lars Hahn: Natürlich sind auch viele Jobs mit Führungsverantwortung älteren Bewerbern vorbehalten. Dabei sollte allerdings die Führungserfahrung bereits vorhanden sein. Aus einer 50jährigen Fachkraft wird schwerlich über Nacht eine Führungskraft. Das muss man realistisch sehen. Die Entwicklung in Richtung Führungskraft sollte spätestens Anfang bis Mitte 40 beginnen.

Welche Erfahrungen haben Sie in Bezug auf die Jobsuche?

Lars Hahn: Menschen über 50 sind besonders auf alternative Strategien der Jobsuche angewiesen, während sie im klassischen schriftlichen Bewerbungsverfahren oft ausgesiebt werden  – auch wenn das Allgemeine Gleichstellungsgesetz dies eigentlich verbietet. Doch der Nachweis ist im Einzelfall sehr schwierig.

Was sollten Sie dann denn tun?

Lars Hahn: Wichtig sind spezielle Wege der Jobsuche wie Netzwerken über Jobmessen, Fachveranstaltungen oder Kongresse für ältere Jobsuchende. Aber auch virtuelle Netzwerke wie XING können für die 50+-Generation Riesenpotential bieten.

Manche Menschen mögen das Netzwerken nicht so…

Lars Hahn: Kleiner Tipp für Menschen, die wenig Neigung zum Netzwerken haben: Statt Netzwerkgespräche suchen Sie Möglichkeiten Fachgespräche zu führen. Dazu bieten sich Kongresse und Fachmessen an. Statt unverbindlicher SmallTalk lieber Austausch von fundiertem Fachwissen. Das ist was für Menschen, die eher linkshirnig gepolt sind.

 

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