Häufiges Einstiegsthema fürs Coaching: das fachliche Potential
Zu Recht ist die Fachkompetenz das Herzstück von Freiberuflern. Eine ausgewiesene Qualifikation für Produkte oder Dienstleistungen „berechtigen“ zur freiberuflichen Arbeit. Um sich allerdings auf dem Markt zu etablieren, reicht die thematisch-fachliche Kompetenz nicht aus. Das fachliche Potential fürs Unternehmertum entwickeln deshalb viele Freiberufler in einem Coaching, oft auch gefördert.
Wie im ersten Teil dargestellt, gilt es für Erfolgsmenschen drei Potentiale zu entwickeln. Im Mittelpunkt der meisten Freiberufler steht sicher zu recht das Steigern des fachlichen Potentials. Ohne Fachkompetenz, worin auch immer sie besteht, gibt es für Freiberufler keine Basis für ihr Business. Wie ist das bei Ihnen? Vermutlich sind Sie fachlich top und schon Experte oder auf dem Weg zum Spezialisten? Andernfalls wären Training oder auch ein Coaching der richtige Weg, Wissenslücken zu schließen. Ebenfalls wenn Sie Ihr Fachwissen auf dem neuesten Stand halten wollen.
Fachliches Potential ist bei Freiberuflern nicht alles, aber ohne geht es gar nicht
Ein Coaching könnte hier beispielsweise Erfahrungen so auswerten, dass Sie differenzierte Strategien für Ihre nächsten Aktionen entwickeln. Oft ist man auf dem richtigen Weg und müsste nur noch an einigen Stellschrauben drehen. Ein Coaching kann hier viel Zeit und Nerven sparen.
Aber fachliches Potential umfasst bei Freiberuflern nicht nur die spezifische Fachkompetenz, sondern auch alles rund um das Unternehmertum. Selbst wenn Sie Aufgaben outsourcen, benötigen Sie zumindest rudimentäre Kenntnisse. Und in einige Themen müssen Sie sich im Laufe der Zeit einarbeiten.
Was könnte ein Coaching hier leisten?
Beispielsweise gezielte Gesprächs- und Verhandlungsführung, Erarbeiten eines USP (Alleinstellungsmerkmal), alles rund um Ihre Selbstdarstellung, den ersten Eindruck bei Kontakten und Zielgruppenmarketing, um nur einige zu nennen. Für das jeweilige Thema sollte eine passgenaue Antwort entwickelt werden. Praktische Übungen/Arbeitsaufträge mit Überprüfung und Feedback werden oft genutzt. Aber das ist vom Coach und seinen/ihren Methoden abhängig. Aber Vorgehen und Ergebnis sollten zu Ihnen passen.
Wenn Sie gerade kein Coaching nutzen oder nutzen möchten, versuchen Sie es doch mit dem Selbstcoachen. Auch das ist mit Anleitung bereits sehr ergiebig. Deshalb für alle „ich-machs-gern-selbst-Typen“ hier gleich mein erstes Mitmachmach-Tool.
Mein Selbstcoaching-Tipp für Sie: So fokussieren Sie Ihre Kernkompetenzen für den Kunden
Ach wäre es schön, wenn immer genügend neue Aufträge kommen würden. Doch leider, ohne Werbung geht es nicht und die bekannten Methoden zur Gewinnung von gewerblichen Neukunden sind nicht mehr so effektiv wie früher. Anzeigen, E-Mails, Briefe, Postwurfsendungen, Werbung in Radio oder Fernsehen etc. sind entweder zu teuer und/oder sie haben nur eine geringe Wirkung. Aber im Gegensatz zu Großunternehmen ist der direkte Telefonkontakt für Freiberufler sowieso eine der effektivsten Kontaktanbahnungswege. Das gilt aber nur, wenn Sie das Telefonat von Anfang an so attraktiv und reizvoll gestalten, dass es dem anderen Spaß macht, das Gespräch mit Ihnen fortzusetzen.
Deshalb habe ich im Folgenden vier Impulsfragen für Sie entwickelt. Mit den Antworten bringen Sie Ihr Angebot und seinen besonderen Wert sowie den Kundennutzen und den Mehrwert für den Kunden auf den Punkt. Am besten machen Sie die Übung auf Papier, mit PC oder Tablet gleich mit.
Worin sind Sie besser als der Wettbewerb? Das müssen Sie wissen. Denn Ihre Ansprechpartner werden vermutlich auch von Ihrem Mitbewerb angerufen. Oder sie sind sogar schon mit diesem im Geschäft. Deshalb haben Ihre Kunden das berechtigte Bedürfnis, innerhalb kürzester Zeit zu erfahren, was Sie anders und besser machen. Wenn Ihnen die eigenen Wettbewerbsvorteile nicht „sonnenklar“ sind, wird es für Sie schwer werden, einen gestressten Entscheidungsträger am anderen Ende der Leitung schnell für sich zu interessieren.
Die folgenden Fragen helfen Ihnen, sich auf Ihr Kernkompetenzen und deren positive Auswirkungen für Ihre Kunden zu fokussieren. Natürlich sind die Antworten vielfach nutzbar für Ihre Flyer, Webauftritt, im Social-Media-Profil, Anzeigen etc.
1. Impulsfrage: Was ist meine Leistung konkret?
Beispielantwort: Ich biete Coachings für Menschen, die leistungsstärker und erfolgreicher sein möchten als sie es derzeit sind. Bei vielen meiner Kunden geht es um Entscheidungen treffen, Erfolg oder Beziehungen klären.
Jetzt Sie – wie lautet Ihre Antwort für Ihr Business?
2. Impulsfrage: Was ist das Wertvolle an meiner Leistung?
Beispielantwort: Im Mittelpunkt stehen Lösungen und das Erreichen Ihrer Ziele. Und zwar ohne in „Dramen“ einzusteigen.
Jetzt Sie – wie lautet Ihre Antwort für Ihr Business?
3. Impulsfrage: Was ist der Nutzen für meine Kunden?
Beispielantwort: Das bedeutet für Sie, dass Sie weniger Zeit und Energie mit verworrenen Situationen und destruktiven Gefühlen verbringen. Beispielsweise kommen Sie durch ein Coaching schneller und klarer zu Entscheidungen.
Jetzt Sie – wie lautet Ihre Antwort für Ihr Business?
4. Impulsfrage: Was ist der Mehrwert daraus für meine Kunden?
Beispielantwort: Sie haben mehr Zeit für Wesentliches. Und die meisten meiner Kunden sagen mir, dass die bearbeiteten Probleme dauerhaft gelöst sind und sie mehr innere Gelassenheit und Klarheit erhalten. Souveränität wird oft genannt. Ist das für Sie auch interessant?
Jetzt Sie – wie lautet Ihre Antwort für Ihr Business?
Ich wünsche Ihnen viele gute Erkenntnisse für Ihre Ausarbeitung. Damit Sie nie wieder sprachlos sind, wenn Sie auf den Punkt Ihr Produkt oder Dienstleistung und den Nutzen daraus darstellen wollen.
Übrigens können Unternehmen, deren Gründung nicht länger als 5 Jahre zurückliegt, über das Gründercoaching Deutschland der KfW-Bank Zuschüsse zur Beratung erhalten. Bewilligt wird auf Antrag die Unterstützung bei wirtschaftlichen, finanziellen und organisatorischen Fragen. Mehr Infos dazu im letzten Teil dieser Serie oder zum Stöbern auf den Seiten der KfW.
Fachkompetenz ist die Basis, doch als echte Unternehmerpersönlichkeit braucht es auch, das persönliche Potential zu erweitern. Dazu mehr im nächsten Teil.