Jeder, der mit einem Computer arbeitet, sollte sich mit dem Thema IT-Sicherheit auseinandersetzen. Das gilt insbesondere für Freiberufler, denn wenn ihr PC ausfällt, ist ihre gesamte Arbeit in Gefahr. Neben dem Diebstahl von Konto- und Kreditkartendaten wiegt vor allem das Sperren der Festplatte schwer, denn dann kann der Selbstständige nicht mehr auf seine Arbeiten zugreifen. Doch welche Arten von Bedrohungen gibt es und wie kann man sich davor schützen?
Phishing und Trojaner – welche Bedrohungen gibt es?
Bedrohungen aus dem Internet gibt es in vielen Formen, wobei der klassische Computervirus heute eher eine Rarität ist, da sie relativ leicht zu bekämpfen sind. Besonders hinterhältig und schadhaft sind die sogenannten Trojaner. Sie sollen möglichst viele Daten vom infizierten Computer erspähen, vor allem empfindliche Informationen wie Bankdaten oder Passwörter sind dabei das Ziel. Diese werden dann direkt an den Programmierer weitergeleitet, der sie wiederum für seine Zwecke missbrauchen kann. Selbstständige sind dabei besonders oft das Ziel von Cyber-Kriminellen, da sie in der Regel viele Abrechnungen mit Kunden über das Internet abwickeln.
Eine raffinierte Methode ist das sogenannte Phishing. Dabei werden ahnungslose Internetuser über E-Mail Links auf gefälschte Seiten gelotst, die exakte Kopien von Seiten wie PayPal darstellen. Der Nutzer gibt seine Log-In Daten ein, die dann vom Programmierer der Seite gespeichert werden. Für den Cyber-Kriminellen hat dies den Vorteil, dass er keine Malware auf dem Computer seines Opfers schmuggeln muss, sondern dieser die Informationen selbst per Hand eingibt. Natürlich gibt es noch viele weitere Arten der Internetkriminalität, darunter zum Beispiel:
- Ransomware: Dabei wird der Computer gesperrt. Der Programmierer verlangt anschließend ein „Lösegeld“, um den PC wieder zu entsperren.
- Botnets: Schafft es ein Krimineller, einen PC, ohne Wissen des Besitzers, in sein Botnet zu integrieren, stehen ihm die lokalen Ressourcen auf dem Computer zur Verfügung. Entsprechende Daten werden dann weiterverkauft.
- Adware: Adware ist relativ ungefährlich, aber sehr nervig. Es handelt sich dabei um Software, die zusätzlich zur eigentlichen Software entwickelt wird. Sie beinhaltet wiederum Werbung, wodurch der Programmierer Einnahmen generiert.
- Würmer: Das hinterhältige an einem Computerwurm ist die Tatsache, dass er sich immer weiter verbreiten kann, nachdem er einmal ausgeführt wurde.
Wie können sich Freiberufler vor Angriffen schützen?
Jeder Internetuser sollte eine Sicherheitssoftware auf seinem PC installieren. Diese sorgt dafür, dass Viren und andere Schädlinge auf dem Gerät erkannt und blockiert werden können. Wichtig ist es, diese Softwares auf dem neuesten Stand zu halten. Updates sollten daher regelmäßig durchgeführt werden. Viele Bedrohungen sind aber auch durch die eigene Aufmerksamkeit identifizierbar. So werden beim Phishing zum Beispiel häufig Domains mit einer ähnlichen Schreibweise verwendet (zum Beispiel .de statt .com). Wer auf solche Details achtet, kann viele Übergriffe vermeiden. In öffentlichen Netzwerken sollten übrigens nie Bankgeschäfte getätigt werden. Zu groß ist die Gefahr, dass infizierte Geräte dabei Daten speichern.
E-Mails von Fremden sollten nie geöffnet werden. Doch auch bei Mails von bekannten Adressen ist Vorsicht geboten. Ist der Computer des Bekannten infiziert, kann Malware über E-Mail Anhänge weiter verbreitet werden, ohne dass die Betroffenen dies merken. Daher sollte man nur Anhänge öffnen, die man auch wirklich erwartet. Wichtige Daten, zum Beispiel Arbeitsmaterialien, Tools und Dateien, sollten immer mehrmals gespeichert werden. Dafür bietet sich eine externe Festplatte an, auf die Backups gezogen werden.
Was tun, wenn es eigentlich schon zu spät ist?
Ist ein Computer erst einmal infiziert, ist Schadensbegrenzung das oberste Ziel. Dazu ist es notwendig, die Bedrohung zu identifizieren. Der PC sollte dazu mit einer Sicherheitssoftware gescannt werden. Hat der Freelancer die Vermutung, dass Cyber-Kriminelle empfindliche Daten gestohlen haben, sollten auf jeden Fall Bankkonten, Kreditkarten, PayPal-Konten oder sonstige betroffene Dienste gesperrt werden. Im Zweifelsfall sollte man den PC auf jeden Fall vom Internet trennen und einen Experten zu Rate ziehen. Dieser kann die Malware in der Regel erkennen und entsprechende Schritte einleiten.
Fazit
Täglich werden Millionen von Geräten mit Malware infiziert. Ziel ist es vor allem, empfindliche Informationen wie Bankdaten oder Passwörter zu stehlen. Dabei stehen aber nicht nur PCs, sondern auch Smartphones, Tablets oder Laptops im Fokus von Cyber-Kriminellen. Zum Schutz sollte eine Sicherheitssoftware installiert werden, die auch regelmäßig aktualisiert werden sollte. Im Notfall sollte das Gerät vom Internet entfernt und ein Experte kontaktiert werden.