Auch erfolgreiche Freiberuflicher zieht es manchmal zurück in eine Festanstellung: Doch schon bei der Bewerbung fangen die Hürden an. Der Lebenslauf ist für die meisten Personaler und Recruiter das wichtigste Element der Bewerbung. In nur wenigen Sekunden kann der erfahrene Leser einschätzen, ob der Bewerber potenziell für die ausgeschriebene Stelle in Frage kommt – oder eben nicht. Deshalb sollten Sie, wenn Sie sich beruflich neu orientieren möchten, dem Lebenslauf ausgiebig Zeit und Aufmerksamkeit widmen und nicht den Fehler machen, die Bewerbung auf die lange Bank zu schieben.
Gerade bei einem Lebenslauf für Freiberufler müssen Sie einige Dinge achten, da Sie aus Ihrer Selbstständigkeit einige Dinge nicht mitbringen, die Bewerber, die aus einem Angestelltenverhältnis kommen, Ihnen scheinbar voraus haben. Aus diesem Grund sollten Sie diese 5 Tipps zum Lebenslauf für Freiberufler unbedingt beachten, damit Ihre Bewerbung auch erfolg hat.
#1: Die Selbstständigkeit nicht verstecken
Viele Freiberufler machen den Fehler, die Selbstständigkeit herunterzuspielen – besonders, wenn Sie sich aus der Selbstständigkeit wieder in ein Angestelltenverhältnis bewerben. Sie haben Angst, dass dies als eine Art Scheitern und Versagen aufgefasst wird und setzen eher auf die Tätigkeiten, die sie vor Ihrer Tätigkeit als Freiberufler hatten. Doch das kann ein großer Fehler sein: Seien Sie in der Bewerbung lieber ehrlich! Ein geübter Leser sieht sowieso die Schwächen, die Sie mitbringen und wird sich nicht täuschen lassen. Verstecken Sie sich nicht, sondern pokern Sie stattdessen mit dem, was Sie als Freiberufler gelernt haben.
#2: Auf die Stärken der Selbstständigkeit setzen
Genau darin liegen nämlich Ihre Vorzüge gegenüber anderen Bewerbern: Ihre freiberufliche Tätigkeit ist Ihr Trumpf, den Sie gewinnbringend einsetzen können. Zeigen Sie, wie vielseitig Ihr Portfolio ist. Sie können perfekt präsentieren, dass Sie mehr und vor allem andere Erfahrungen sammeln konnten, als Mitbewerber, die stur in einem Unternehmen tätig waren. In eigenverantwortlichem Arbeiten und Planungssicherheit was Zeit und Ressourcen angeht, macht Ihnen vermutlich niemand etwas vor. Sie waren schließlich selbst Unternehmer und mussten Ihre Mittel selbst einteilen und wirtschaftlich sinnvoll einsetzen. Diese Denkweise schätzen Arbeitgeber wie Kunden. Nutzen Sie diese für Ihre persönliche Präsentation, wird es nicht zu Ihrem Nachteil sein.
#3: Mangel an Arbeitszeugnissen? Empfehlungen und Referenzen nutzen
Freiberufler haben selbstverständlich keine Arbeitszeugnisse. Das erwartet auch kein Arbeitgeber. Allerdings kann man in einem Lebenslauf für Freiberufler Pluspunkte sammeln, indem man Empfehlungen und Referenzen angibt. Als Selbstständiger haben Sie vielleicht Kunden, für die Sie regelmäßig gearbeitet haben? Vielleicht können Sie Beispiele Ihrer Arbeit oder Arbeitsproben der Bewerbung anhängen? Ansonsten empfiehlt es sich, sich ein Beispiel an internationalen Bewerbungen zu nehmen: Da im Englischen generell nicht üblich ist, Arbeitszeugnisse oder Beurteilungen zu erhalten, ist dort die Angabe von Referenzen die normale Variante im Lebenslauf. Dies können Sie als Freiberufler ebenfalls tun: Sprechen Sie Kunden, die mit Ihrer Arbeit stets zufrieden waren, vorher darauf an und fragen, ob Sie sie als Referenzen angeben können. Wenn Sie gute Ergebnisse abgeliefert haben, wird sich niemand dagegen aussprechen. Nennen Sie unbedingt Namen, Unternehmen und die direkte Telefonnummer des Ansprechpartners, der dann natürlich auch etwas über Sie erzählen können sollte. Platzieren die Referenzen ansprechend, aber nicht zu prominent: Schließlich stehen Sie im Fokus!
#4: Selbstständigkeit nicht aufblähen
Natürlich sollten Sie in Stichpunkten beschreiben, was Sie in Ihrer Selbstständigkeit gemacht haben. Allerdings sollten Sie Ihre freiberufliche Tätigkeit nicht aufblähen. Natürlich haben Sie viele Dinge zeitgleich geregelt, organisiert und geplant. Dies sollten Sie auch erwähnen. Aber achten Sie darauf, es nicht zu übertreiben. Wenn Sie Ihre fachliche Kompetenz betonen möchten, schreiben Sie nicht zu viele Bulletpoints zur Organisation und dem Papierkram Ihrer Tätigkeit.
#5: Konkrete Zahlen und Erfolge nennen
Am Ende zählen immer die Fakten. Nicht anders ist es, wenn es um die Frage geht: Wer bekommt den Job? Die Bewerber, die Erfolg versprechen und mit den besten Zahlen aufwarten können, haben die besten Karten. Seien Sie also nicht zu schüchtern, wenn es um Ihre beruflichen Erfolge geht. Sie hatten hervorragende Umsätze, haben tolle Kampagnen oder Projekte gemeistert oder sind auf etwas besonders stolz? Dann sollten Sie stolz darauf sein. Aber Vorsicht: Ein gesundes Maß ist entscheidend! Angeber mag natürlich niemand, aber ein gewisses Selbstbewusstsein – vor allem, wenn es berechtigt ist – schadet Ihnen in der Bewerbung nicht.