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Marktstudie: Kostenfaktor Krankheit

Marktstudie: Kostenfaktor Krankheit

Ende August 2011 befragten wir 6.449 Abonnenten des SOLCOM Online Magazins zum Thema „Kostenfaktor Krankheit“ und wollten u.a. gerne von Ihnen wissen, wie sich Freiberufler und Selbstständige aus Informationstechnologie und Ingenieurwesen für den Ernstfall rüsten, welches Ihr präferiertes Versicherungssystem ist und wie hoch Sie den eigenen Verdienstausfall einschätzen, falls der Krankheitsfall eintritt. In dieser Studie möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 115 Teilnehmern vorstellen.

Frage 1: Arbeiten Sie auch wenn Sie krank sind?

Selbst und ständig – so gestaltet sich nicht nur sprichwörtlich, sondern auch in der Realität die Arbeit der Umfrageteilnehmer. Während lediglich 8,7 Prozent kategorisch ausschließen, während einer Krankheit die beruflichen Tätigkeit auszuüben, sind kumulierte 39,1 Prozent bereit, bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus zu gehen. Herauszuheben ist aber auch der mit 52,2 Prozent überwiegende Anteil an der Grundgesamtheit, welcher nach eigenen Angaben das Arbeiten im Krankheitsfall lediglich bei leichten Beschwerden in Erwägung zieht.

Marktstudie: Kostenfaktor Krankheit - 1

Frage 2: Wie viele Arbeitstage waren Sie in diesem Jahr krank?

Die Ergebnisse dieser Fragestellung lassen ähnliche Schlüsse zu wie die der vorangegangenen. Mehr als jeder fünfte Befragte gab an, dass er dieses Jahr an keinem Tag krank war. Ein bis fünf Tage Krankheit erlaubten sich dagegen 56,5 Prozent. Mehr als fünf Tage Abwesenheit vom Arbeitsplatz kamen lediglich bei 21,8 Prozent der Teilnehmer vor. In Summe lassen sich die Ergebnisse in zwei Richtungen interpretieren: Erstens, der generelle Gesundheitszustand von Freiberuflern ist prinzipiell sehr gut oder wahrscheinlicher zweitens, Freiberufler fühlen sich aufgrund der selbstständigen Tätigkeit und den damit verbundenen Umständen nicht in der Lage, Risiken wie zum Beispiel Verdienstausfälle in Folge einer hohen Anzahl von Fehltagen in Kauf zu nehmen.

Frage 3: Hatten Sie in 2011 weniger Fehltage als die Jahre zuvor?

Während bei Frage 1 und Frage 2 die Ergebnisse darauf hindeuten, dass unter dem Gros der Teilnehmer die Meinung vorherrscht, Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten bzw. gänzlich zu vermeiden, sieht das Bild bei Frage 3 indifferent aus. 43,5 Prozent der Befragten verneinten die Fragestellung und hatten demnach mehr Fehltage in 2011 vorzuweisen als in den Jahren zuvor, was eventuell auf die hohe Auslastungsquote zurückzuführen ist, welche mit der starken Nachfrage am Projektmarkt korreliert. Gut ein Viertel (26,1 Prozent) bejahte die Frage und konnte somit die Ausfallzeiten verringern, während 30,4 Prozent angaben, jährlich konstant die gleiche Anzahl an Tagen auf dem Krankheitskonto zu verbuchen.

Frage 4: Wie hoch schätzen Sie Ihren persönlichen Verdienstausfall pro Tag bei einer Krankheit?

Der durchschnittlich errechnete Verdienstausfall pro Tag liegt – sofern bei jeder Antwortmöglichkeit der höchste Wert angenommen wird (Bemessungsgrenze letzte Antwortmöglichkeit = 750 EUR / Tag) – bei ca. 550 EUR. Signifikant sind die Ausprägungen am unteren und oberen Ende der Skala. So gab mehr als jeder fünfte Teilnehmer (20,9 Prozent) an, dass der tägliche Ausfallbetrag lediglich bis zu 250 EUR beträgt, während nahezu die gleiche Anzahl (18,3 Prozent) einen Wert über der Marke von 650 EUR veranschlagte. Insgesamt gaben 70,5 Prozent an, dass der eigene Verdienstausfall pro Tag die Summe von 450 EUR übersteigt bzw. deutlich übersteigt.

Frage 5: Habe Sie Anspruch auf gesetzliches Krankengeld?

Freiberufler haben seit August 2009 einen gesetzlichen Anspruch auf Krankengeld, wenn sie statt des ermäßigten Beitragssatzes den normalen Beitragssatz bezahlen. Von diesem Anspruch machen 34,8 Prozent der Teilnehmer Gebrauch. 65,2 Prozent hingegen haben sich gegen das gesetzliche Modell entschieden oder sind aufgrund eines ermäßigten Beitragssatzes nicht bezugsberechtigt.

Frage 6: a) Haben Sie eine private Krankentagegeld-Versicherung?

Während Arbeitnehmer oftmals kein privates Krankentagegeld benötigen, ist es für Selbständige, Freiberufler und Gutverdienende unabdingbar, wenn kein oder nur begrenzter Anspruch auf Lohnfortzahlung und gesetzliches Krankengeld besteht. Desto mehr überrascht das Ergebnis dieser Fragestellung, bei der 56,5 Prozent der Befragten angaben, keine Krankentagegeld-Versicherung zu besitzen. Dem gegenüber stehen 43,5 Prozent, die eine entsprechende Absicherung vorgenommen haben.

Frage 6: b) Welchen Tagessatz haben Sie privat versichert?

Diese Frage richtete sich vorrangig an die Teilnehmer, die in der vorangegangen Fragestellung das Vorhandensein einer Krankentagegeld-Versicherung bejaht hatten. Dementsprechend entfielen bei der Auswertung 56,5 Prozent der Grundgesamtheit, die das Vorhandensein einer Krankentagegeld-Versicherung bereits verneinten, so dass die Ergebnisse aufgrund der reduzierten Grundgesamtheit nicht mehr repräsentativ sind.

Dennoch lässt sich anhand der Werte erkennen, dass im Bereich der Versicherung des Krankentagegeldes Unterdeckung vorherrscht. Der Großteil (knapp ein Viertel – 23,4 Prozent) gab an, lediglich bis zu 250 EUR am Tag gegen Verdienstausfall abgesichert zu sein und nur marginale 0,9 Prozent haben den Verdienstausfall pro Tag mit mehr als 650 EUR versichert. Vergleicht man die Werte aus Frage 4 bezüglich der persönlichen Einschätzungen der Teilnehmer hinsichtlich der tatsächlichen Ausfallhöhe, so ist die Diskrepanz der Auswertung beider Fragestellungen im Vergleich zu deutlich, als das diese nur auf die reduzierte Grundgesamtheit zurückzuführen ist. Der Durchschnitt liegt bei gleicher Berechnungsmethode wie in Frage 4 demnach bei ca. 165 EUR, wobei einschränkend in Betracht gezogen werden muss, dass im Leistungsfall das Krankentagegeld auch an Wochenenden ausgezahlt wird. Nichtsdestotrotz raten Experten dazu, eine bedarfsgerechte Höhe von 70 Prozent des Gewinns bzw. des Nettoeinkommens (Betriebseinnahmen abzüglich Betriebsausgaben) nicht zu unterschreiten.

Die Layoutversion dieser Marktstudie können Sie direkt mit Klick über untenstehendes Bild aufrufen. Weitere detaillierte Marktstudien der SOLCOM GmbH finden Sie als pdf-Dokument auch zum Download unter www.solcom.de/de/download.aspx.

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