Im März 2010 hatten wir rund 5.200 Abonnenten des SOLCOM Online Magazins zum Thema Finanzen und Absicherung im Hinblick auf die restriktivere Kreditvergabe vieler Banken im Zuge der Wirtschaftskrise befragt. Zusätzlich hat uns interessiert, welche Maßnahmen freiberufliche Spezialisten aus IT und Engineering in puncto finanzielle Absicherung vornehmen. In dieser Studie stellen wir Ihnen die interessanten Ergebnisse aus der Auswertung von 147 Teilnehmern zur Verfügung.
Frage 1: Nutzen Sie Kredite zur Finanzierung Ihrer Tätigkeit?
Der überwiegende Teil der Teilnehmer gab mit 73,6 % der Stimmen an, gänzlich auf Kredite zur Finanzierung der eigenen Tätigkeit zu verzichten. Einen Kapitalbedarf von bis zu 25 % zu benötigen, gaben 7,5 % der Befragten an. Interessant ist auch die gewonnene Erkenntnis, dass der zweithöchste Wert der Auswertung mit 13,1 % bei der Antwortmöglichkeit „mit bis zu 50 % des Kapitalbedarfs“ eine imaginäre Barriere zu den geringen Anteilen der letzten beiden Antwortmöglichkeiten zieht, nämlich „bis zu 75 % des Kapitalbedarfs“ (3,1 %) und „bis zu 100 % des Kapitalbedarfs“ (2,7 %). Alles in Allem deutet das Ergebnis auf einen verantwortungsvollen Umgang sowie auf ausreichende Mittel zur Ausübung der eigenen Tätigkeit hin.
Frage 2: Verlangt Ihre Hausbank höhere Sicherheiten von Ihnen als in vergangenen Jahren?
Das überraschende Ergebnis dieser Fragestellung ergab, dass von 88,9 % der befragten Teilnehmer seitens der Hausbank keine höheren Sicherheiten verlangt wurden. Lediglich 11,1 % der Selbstständigen beklagten eine strengere Vergabepolitik der Banken.
Frage 3: Wie haben sich die Kreditkonditionen für Sie entwickelt?
Auch bei dieser Fragestellung zeichnet sich ein positives Bild seitens der Kreditinstitute ab. Mit 80,6 % der Stimmen wurde bestätigt, dass keine Änderungen an den Kreditkonditionen im Einzelfall vorgenommen worden. 8,3 % der Befragten konnten sogar von verbesserten Bedingungen profitieren. Für 11,1 % der Teilnehmer haben sich nach eigener Angabe die Vorgaben jedoch verschärft. Das überraschende Ergebnis dieser Fragestellung ergab, dass von 88,9 % der befragten Teilnehmer seitens der Hausbank keine höheren Sicherheiten verlangt wurden. Lediglich 11,1 % der Selbstständigen beklagten eine strengere Vergabepolitik der Banken.
Frage 4: Fühlen Sie sich durch das staatliche Sozialversicherungssystem ausreichend abgesichert?
Freiberufler sind unzufrieden mit dem staatlichen Sozialversicherungssystem, was mitunter auch ein Grund für die Wahl der Selbstständigkeit ist, wie Marktstudien unsererseits schon in der Vergangenheit belegt haben. Dem entsprechend stellten 82,4 % der Befragten dem Staat ein schlechtes Zeugnis aus, indem Sie die Fragestellung mit Nein beantworteten. Immerhin 17,6 % der Selbstständigen fühlen sich seitens des Staates – aus sozialen Gesichtspunkten gesehen – ausreichend abgesichert.
Frage 5: Besitzen Sie eine freiwillige Arbeitslosenversicherung?
Knapp ein Fünftel (19,4 %) des Teilnehmerfeldes hat bereits eine freiwillige Arbeitslosenversicherung abgeschlossen. Weitere 15,0 % denken daran, für den Ernstfall eine solche abzuschließen, wohingegen 65,6 % eine derartige Absicherung bisher kategorisch ausschließen.
Frage 6: Welche finanziellen Vorkehrungen treffen Sie für das Alter?
Bei dieser Fragestellung waren Mehrfachnennungen sowie zusätzliche Freitextantworten möglich. Der Abschluss privater Versicherungen wie z. B. zur Rente, Berufsunfähigkeit etc. steht mit 91,6 % der Stimmen auf der Liste ganz oben. Der Erwerb von Wohneigentum oder Immobilien als Kapitalanlage spielt mit einem Anteil von 74,7 % ebenfalls eine übergeordnete Rolle bei der Altersvorsorge. Anlagen in Aktien, Fonds, Zertifikate liegen dagegen mit einem Wert von 45,2 % deutlich abgeschlagen, dennoch im Vergleich mit den Spareinlagen bei der Bank, die auf einen Stimmenanteil von 33,9 % kommen, besser. Die Freitextantworten liegen mit 8,7 % auf dem letzten Rang. Zu den häufigsten Nennungen zählten hierbei:
- Unternehmensbeteiligungen
- Edelmetalle bzw. Rohstoffe
Frage 7: Wie sorgen Sie im Krankheitsfall vor?
Bei dieser Fragestellung waren Mehrfachnennungen sowie zusätzliche Freitextantworten möglich. Die private Krankenversicherung ist mit einem Anteil von 63,9 % die erste Wahl, dicht gefolgt von der gesetzlichen Krankenversicherung mit 36,1 % der Stimmen. Eine Krankentagegeldversicherung wird in 72,8 % der Fälle als Bestandteil des Gesundheitsportfolios aufgenommen. Das Pendant zum gesetzlichen Versicherungsschutz, die private Zusatzversicherung, wird von 58,3 % genutzt. Die Freitextantworten mit 1,4 % der Gesamtstimmen fallen lediglich marginal ins Gewicht. Zu den häufigsten Nennungen zählten:
- Unfallversicherung
- Auslandskrankenversicherung
Frage 8: Was bremst Sie momentan in Ihrer wirtschaftlichen Entwicklung am meisten?
Bei dieser Fragestellung waren Mehrfachnennungen sowie zusätzliche Freitextantworten möglich. Die Marktentwicklung im Krisenjahr sowie die des ersten Quartals 2010 werden mit 52,8 % der Stimmen als größtes Hemmnis empfunden. Der hohe Aufwand bei privaten Absicherung rangiert mit 38,8 % der Gesamtstimmen auf Platz zwei. Das fehlende Kapital im Hinblick auf notwendige Investitionen als Grund liegt mit einem Anteil von 10 % dahinter. Die Kosten hinsichtlich des eigenen Unternehmens sowie die schlechte Zahlungsmoral seitens der Kunden kommen auf 9,4 % bzw. 7,2 %. Ein geringer Anteil (4,1 %) der Befragten nutzten die Freitextantwortmöglichkeit. Zu den häufigsten Nennungen zählten dabei:
- restriktivere Auflagen seitens Unternehmen bzgl. der Projektvergabe
- Begrenzung der Kapazität aufgrund regelmäßiger Weiterbildungsmaßnahmen
Frage 9: Wieviel Urlaub planen Sie für 2010 ein?
In der Auswertung spiegelt sich wieder, was als allgemein bekannt gilt: Und zwar, dass die Selbstständigkeit ein hohes Maß an Arbeitsintensität mit sich bringt und dadurch wenig Freiräume lässt. Daher geben sich 64,0 % der Befragten mit lediglich 2-4 Wochen Urlaub in 2010 zufrieden. Immerhin 14,6 % gönnen sich mehr als 30 Tage, wohingegen 21,4 % der Umfrageteilnehmer für das aktuelle Jahr sogar nur wenige Tage einplanen.
Die detaillierten Marktstudien der SOLCOM GmbH finden Sie als pdf-Dokument auch zum Download unter www.solcom.de/de/download.aspx.