Mitte Mai 2013 hatten wir 7.861 Abonnenten des SOLCOM Online Magazins gebeten, uns mitzuteilen, wie sie das erste Halbjahr empfanden und dabei ihre persönliche Projektsituation einschätzen. In dieser Studie stellen wir Ihnen die aufschlussreichen Ergebnisse aus der Auswertung von 371 Teilnehmern zur Verfügung.
Kernaussagen
Leichter Rückgang auf hohem Niveau
Die Ergebnisse zeigen ein recht deutliches Bild. Zwar hat sich das Wachstum für Freiberufler leicht abgeschwächt, liegt aber weiterhin auf hohem und stabilem Niveau. So arbeiteten 64,2 Prozent der Freiberufler im oberen Kapazitätsviertel beziehungsweise darüber hinaus.
Eine Mehrheit von 55,5 Prozent der Befragten sieht zudem die Entwicklung auf dem Projektmarkt im ersten Halbjahr konstant bzw. positiv, 63 Prozent erwarten auch auf das Gesamtjahr gesehen eine konstante oder bessere Entwicklung.
Weiterhin Bedarf
Obwohl die Nachfrage nach freiberuflichen Experten weiterhin hoch ist, wird die Suche nach Projekten schwieriger. So ist die Anzahl der benötigten Bewerbungsgespräche für ein Projekt gestiegen, gleichzeitig haben sich die Ansprüche der Freiberufler, die entscheidend bei ihrer Projektwahl sind, reduziert. Die Anzahl der Personen unter den Befragten, die in keinem Projekt sind, ist leicht zurückgegangen, während eine Mehrheit von 47,2 Prozent von einer Verlängerung ihrer Projektlaufzeiten ausgeht. Die Stundensätze verbleiben dabei für die Mehrzahl der Teilnehmer auf gleichem Niveau, nur wenige gehen von einer Steigerung aus.
1. Wie war Ihre Projektauslastung im ersten Halbjahr 2013?
Die Ergebnisse dieser Frage zeigen, dass sich das Wachstum in den letzten Monaten etwas abgeschwächt hat. Der Prozentsatz mit einer niedrigen Auslastung bis 50 Prozent ist im Vergleich zum Vorjahr gewachsen auf 20,5 Prozent. Der Anteil mit einer Projektauslastung über 50 Prozent liegt weiterhin erfreulich hoch. Zudem arbeitet eine große Mehrheit (45,3 Prozent) immer noch unter voller Auslastung. Der Anteil mit einer Projektauslastung über 100 Prozent ist etwas gefallen, liegt dennoch mit 18,9 Prozent auf sehr hohem Niveau.
Bei der Auswertung fand die Methode des summenerhaltenden Rundens keine Anwendung. Demnach kann der Gesamtwert der Anteile von 100 % abweichen.
2. Wie sicher sind Sie, dass Ihr aktuelles Projekt verlängert wird?
Die Projektsicherheit hat unter den Umfrageteilnehmern im ersten Halbjahr abgenommen. So hat sich der Wert der Teilnehmer, die sich unsicher in Bezug auf eine Projektverlängerung sind, auf 29,4 Prozent erhöht. Dies kann mit der derzeitig unbeständigen Wirtschaftslage in Europa zusammenhängen, aber auch mit einer zunehmenden Komplexität der Projekte. Erfreulich ist, dass der Anteil der Personen, die momentan in keinem Projekt sind leicht unter dem Vorjahreswert liegt und der Anteil der Projekte, die nicht verlängert werden auf 5,7 Prozent abgenommen hat. Zurückgegangen sind aber auch die Werte in Bezug auf sichere Projektverlängerungen, diese liegen aber noch im Bereich der letzten Jahre. Der Rückgang kann einerseits mit dem Druck zusammenhängen, Projekte effizienter abzuwickeln, aber auch mit einer zunehmend besseren Projektplanung seitens der Unternehmen.
Bei der Auswertung fand die Methode des summenerhaltenden Rundens keine Anwendung. Demnach kann der Gesamtwert der Anteile von 100 % abweichen.
3. Wieviele Vorstellungstermine müssen Sie aktuell durchschnittlich wahrnehmen, um eine Beauftragung zu bekommen?
Der Anteil der Befragten, welcher mit wenigen Vorstellungsterminen an neue Beauftragungen kommt, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gefallen. So gaben 69,8 Prozent an, lediglich 1-5 Termine zu benötigen, 2012 lag dieser Wert noch über 10 Prozent höher. Dementsprechend ist der Anteil der Teilnehmer, die 6-10 Termine benötigten von 13,6 Prozent in 2012 auf 25,1 Prozent in diesem Jahr gestiegen. Erfreulich ist, dass nur ein leichter Anstieg bei der letzten Antwortmöglichkeit zu verzeichnen ist, die zum Inhalt hatte, dass mehr als zehn Termine notwendig sind um eine Beauftragung zu bekommen.
Die Auswertung zeigt, dass die Nachfrage nach freiberuflichen Experten immer noch hoch ist, mittlerweile aber auf Seiten der Freiberufler für eine Beauftragung mehr Termine aufgewendet werden müssen. Grund hierfür könnte sowohl die wirtschaftliche Lage sein, aber auch die zunehmende Spezialisierung und Ausdifferenzierung und der damit einhergehende, komplexer werdende, Auswahlprozess.
Bei der Auswertung fand die Methode des summenerhaltenden Rundens keine Anwendung. Demnach kann der Gesamtwert der Anteile von 100 % abweichen.
4. Welche Faktoren sind aktuell für Sie entscheidend für die Projektwahl? (Mehrfachnennungen möglich)
Bei dieser Fragestellung waren Mehrfachnennungen sowie zusätzliche Freitextantworten möglich. Der Anteil der Teilnehmer, die keine Faktoren für entscheidend erachten und als primäre Zielstellung überhaupt in ein Projekt kommen möchten, ist von 7 Prozent in 2012 auf 22,9 Prozent in 2013 stark angestiegen. Bedingt durch diesen Wert sind sämtliche Faktoren, die zuvor eine Projektauswahl bestimmt haben, rückläufig. Mit 67,9 Prozent liegt der Stundensatz mittlerweile an erster Stelle der Auswahlkriterien. Im letzten Jahr belegte dieser nur den dritten Platz, hinter der Aufgabe und der räumlichen Nähe.
Auch diese Antworten verdeutlichen den Gesamttrend auf dem Projektmarkt im ersten Halbjahr. Zwar ist es schwieriger geworden, ein Projekt erfolgreich zu akquirieren, aber die weiterhin hohen Werte bei den Projektfaktoren deuten auf Beständigkeit und stabile Nachfrage hin.
Aus den vielfältigen Freitextantworten lässt sich zudem ableiten, dass das Thema Homeoffice noch immer von Bedeutung ist.
Bei der Auswertung fand die Methode des summenerhaltenden Rundens keine Anwendung. Demnach kann der Gesamtwert der Anteile von 100 % abweichen.
5. Wie haben sich Ihrer Meinung nach die Stundensätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum entwickelt?
19,1 Prozent der Befragten registrierten steigende Stundensätze in ihren Projekten, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 34,6 Prozent in 2012. Bei 20,5 Prozent ist der Stundensatz gesunken, ein leichter Anstieg gegenüber dem letzten Jahr. Für die deutliche Mehrheit allerdings von 60,4 Prozent hat sich aus monetärer Sicht nichts geändert.
Bei der Auswertung fand die Methode des summenerhaltenden Rundens keine Anwendung. Demnach kann der Gesamtwert der Anteile von 100 % abweichen.
6. Wie hat sich Ihre Projektauslastung in 2013 im Vergleich zum Vorjahr entwickelt?
Für 44,5 Prozent der Befragten gestaltet sich die Situation im ersten Halbjahr schlechter als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Indessen konnten 42,3 Prozent der Teilnehmer von einer Auslastung auf gleichem Niveau profitieren. Zudem hat sich bei 13,2 Prozent die Auslastungsquote positiv entwickelt, im Vergleich zum Vorjahr ist der prozentuale Anteil bei dieser Antwortmöglichkeit jedoch nahezu um die Hälfte zurückgegangen.
Bei der Auswertung fand die Methode des summenerhaltenden Rundens keine Anwendung. Demnach kann der Gesamtwert der Anteile von 100 % abweichen.
7. Was erwarten Sie in Bezug auf die Projektauslastung für das Gesamtjahr 2013?
Auch für das Gesamtjahr rechnet die Mehrzahl der Teilnehmer mit einer stabilen Auslastung. Zwar hat sich der Anteil derer, die eine leichte Verschlechterung prognostizieren auf 19,9 Prozent erhöht, allerdings gehen weniger Teilnehmer als noch vor einem Jahr von einer deutlichen Verschlechterung aus. Zwar ist auch der Wert der leichten Verbesserung angestiegen, eine deutliche Verbesserung erwarten allerdings nur noch 5,9 Prozent, statt 21,5 Prozent im letzten Jahr.
Bei der Auswertung fand die Methode des summenerhaltenden Rundens keine Anwendung. Demnach kann der Gesamtwert der Anteile von 100 % abweichen.
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