Sie haben sich irgendwann für Ihre Selbständigkeit entschieden oder haben in einem Unternehmen eine hohe Position angestrebt und erreicht. Der Schritt war sicher nicht einfach, dennoch haben Sie Ihre ganze Energie dafür eingesetzt! Was war Ihre Motivation? Trifft sie heute noch zu? Hat sie sich verändert? Nehmen Sie sich hin und wieder die Zeit, sich selbst zu motivieren? Wer sich selbst gut motivieren kann, kann das auch bei anderen. Wer motiviert ist, erzielt bessere Erfolge!
Wahrnehmung
Jeder Mensch nimmt die Umgebung aus seiner subjektiven Sicht wahr. Sie gehen davon aus, dass Ihr gegenüber Sie so versteht, wie Sie es gemeint haben. Achtung! Hier liegt die Kunst des Erfolges. Ihr Gegenüber hat ihre/seine eigene Wahrnehmung. Die Motivation Ihr/e Mitarbeiter/in ist wahrscheinlich anders, als die Ihre. Haben Sie schon einmal die Situation erlebt, dass sie/er (sonst so clever und aufnahmefähig) etwas nicht direkt verstanden oder umgesetzt hat, obwohl die Sache doch so eindeutig war und Sie davon überzeugt waren, dass sie/er es voller Freude durchführen würde? Die/der Kunde/in hat das Produkt nicht gekauft, obwohl die Vorteile überwiegen und aus Ihrer Sicht so überzeugend sind? Ihr/e Mitarbeiter/in hat eine andere Motivation, um etwas auszuführen. Ihr/e Kunde/in hat vielleicht ein anderes Motiv ein Produkt/eine Leistung/einen Service bei Ihnen zu kaufen. Die Gründe, die aus Ihrer Sicht dafür sprechen, können noch so gut sein, wenn sie nicht die Bedürfnisse des Betreffenden ansprechen. Sie sollten die Motive der anderen kennen. Erst dann können Sie die richtigen Maßnahmen ergreifen, um Ihr Ziel zu erreichen. Das gilt sowohl für Sie persönlich, Ihre Mitarbeiter/innen und für Ihre Kunden/innen.
Motivation
Aus wissenschaftlicher Sicht definierte z. B. Herr Graumann Motivation 1969 mit der „Wechselwirkung zwischen motiviertem Subjekt und motivierender Situation“. Es geht um eine Person, die motiviert sein sollte und deren motivierte Handlung in einer Situation. Die Situation kann motivierend wirken und die Person kann aus sich heraus (intrinsisch) oder von außen (extrinsisch) motiviert werden. Sie haben die Möglichkeit, die Motivation der Beteiligten sinnvoll zu fördern. Ihre eigene, aber auch die Ihrer Mitarbeiter/innen und Kunden/innen. Es finden auch immer Beeinflussungen von außen statt, z. B. durch die Erziehung, persönlichen Umstände, die/den Lebenspartner/in, die Familie, die Umgebung, das Alter etc. Ob eine Aufgabe motiviert ausgeführt wird, ob etwas gekauft wird, ob Sie mit Ihrem Auftrag zufrieden sind, hat immer etwas mit dem subjektiven Empfinden zu tun. Sie sollten also möglichst viel von Ihrem Gegenüber bewusst wahrnehmen oder wissen. „Ist die Person motiviert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Handlung bestmöglich ausführt.“ Ihr/e Mitarbeiter/in führt die Aufgabe gut und in dem Zeitrahmen aus, den Sie sich vorgestellt haben. Die/der Kunde/in kauft das Produkt/die Ware/den Service und ist davon überzeugt. Sie selbst wickeln einen Auftrag ab, so wie Sie es sich vorher vorgenommen haben. Alle diese Vorgänge führen zur Ihrer Zufriedenheit. Das Gefühl stellt sich nur ein, wenn Sie eine entsprechende Vorleistung gebracht haben! Ihre Einstellung den Menschen und der Sache gegenüber, sowie Ihre Kompetenz führen Sie zum Erfolg.
Handwerkzeug
Ganz einfach ist das nicht. Nur weil Sie etwas wollen oder glauben, Sie können alles, schaffen Sie es noch lange nicht. Jahrelange erfolgreiche Erfahrung z. B. führt dazu zu glauben, dass Sie alle Strategien nutzen und sich mit der Zeit weniger Gedanken darüber zu machen. Was ist Ihre Motivation, Ihre Selbständigkeit/Ihre Position verbunden mit Ihren Aufgaben gewinnbringend zu führen? Das Geld, das Sie damit verdienen? Der Erfolg, den Sie damit haben? Die Anerkennung, die Sie von anderen bekommen? Erkennen Sie Ihre Antreiber, sie sind Ihre Motivatoren auch in schwierigen Zeiten, Ihre Selbständigkeit/Ihre Position wieder erfolgreich weiterzuführen. Was ist die Motivation Ihrer Mitarbeiter/innen? Sind Sie ein guter Motivator? Haben Sie flache Hierarchien? Können sich die Mitarbeiter/innen auf Sie verlassen? Können die Mitarbeiter/innen selbständig Ihre Aufgaben ausführen? Kontrollieren Sie viel oder wenig? Ist Ihr Unternehmen familienorientiert? Haben Sie schon einmal nachgefragt? (Nutzen Sie das „aktive Zuhören“, Sie finden dazu viel in Büchern und im Internet) Wenn Sie die individuellen Bedürfnisse kennen, können Sie besser motivieren, haben ein tolles Klima und die Mitarbeiter/innen geben alles für Sie. Warum kaufen die Kunden bei Ihnen? Bieten Sie einen tollen Service? Haben Sie den besten Preis? Fühlen sich die Kunden/innen bei Ihnen wertgeschätzt? Sind Sie zuverlässig? Hat Ihre neue Werbung den Umsatz erhöht? Fragen Sie auch bei Ihren Kunden/innen hin und wieder nach, um ein Feedback zu erhalten. Überprüfen Sie sich immer wieder, ob Ihre Strategie zu den Wünschen Ihrer Kunden/innen passt, um lange erfolgreich zu sein. Die unterschiedlichen Ebenen der Bedürfnisse zu kennen, kann dabei hilfreich sein (siehe Bedürfnispyramide). Es gibt viele Bereiche, die beachtet werden müssen und Einfluss nehmen, auf Sie und alle anderen. Machen Sie sich das immer wieder bewusst. Wenn es gut läuft, ist es dann notwendig trotzdem näher hinzusehen? Wann haben Sie sich das letzte Mal die Zeit genommen, um zu überlegen, was Sie für Ihre Mitarbeiter/innen tun können? Wann haben Sie Ihre Mitarbeiter/innen zuletzt gelobt (nicht im Vorbeigehen – sondern ein Feedbackgespräch geführt, mit konkreten Beispielen)? (Nutzen Sie die „positive Formulierung“ – das ist nicht einfach, aber unglaublich erfolgreich!). An die einfachen Dinge wird häufig nicht gedacht. Machen Sie sich die Mühe und stellen Sie sich in die Schuhe der/des anderen. Wenn Sie in ihrer/seiner Situation wären, wie würden Sie behandelt werden wollen? Was würde Ihnen an der Situation gefallen, was nicht? Was könnte die Situation optimieren? Was könnte den Kaufentscheid herbeiführen? Was erwarten Sie als Kunde/in? Was erwarten Ihre Kunden/innen von Ihnen? Nehmen Sie sich bewusst Zeit, in der Sie daran arbeiten, sich in die Schuhe des anderen zu stellen und immer wieder zu erkennen, dass es andere Ansichten/Motive gibt. (Machen Sie sich Notizen zu Ihren Mitarbeitern/innen und zu wichtigen Kunden/innen, damit Sie nicht immer von vorne anfangen müssen). Arbeiten Sie auch daran, Ihre eigene Situation zu überprüfen, um Ihre eigene Motivation zu erhöhen. Setzen Sie sich selbst kleine Ziele und legen Sie sich eine Belohnung fest. Wenn Sie das Ziel erreicht haben, genießen Sie bewusst Ihre Belohnung. Wann haben Sie sich das letzte Mal etwas gegönnt, weil Sie etwas erfolgreich erzielt haben?
Ihr Weg
Sie möchten eine Erfüllung mit Ihrer Selbständigkeit/Ihrer Funktion erzielen. Sie möchten motivierte Mitarbeiter/innen haben, die gute Leistung bringen und als Team arbeiten. Dazu zufriedene Kunden/innen, die Ihr Unternehmen weiterempfehlen und Sie dadurch weiter gute Umsätze erzielen. Dies sind vielleicht einige Ihrer Motivationen. Die kaufmännischen Werte sind wichtig und haben einen hohen Stellenwert. Bringen Sie im gleichen Umfang die Wertschätzung an sich selbst, Ihre Mitarbeiter/innen und Kunden/innen ein. Wenn Sie in Menschen investieren, bekommen Sie sehr viel zurück. Ihre Einstellung bestimmt mit über Ihren Erfolg. Überprüfen Sie sich, wie viel Zeit Sie bewusst für diese wichtigen Dinge nutzen. Gönnen Sie sich und anderen bewusst etwas, um Freude und Entspannung zu erleben? Dann macht die Arbeit auch wieder viel mehr Spaß! Schätzen Sie Ihr Team und Ihre Kunden/innen wert! Denken Sie das bitte nicht nur, sondern leben Sie es, damit alle etwas davon haben. Beobachten Sie Ihr Team, alle individuell. Menschen sind verschieden! Nehmern Sie die Menschen, wie sie sind und motivieren Sie dazu, das Beste aus sich herauszuholen. Nehmen Sie sich Zeit, um nachzufragen und aktuell die Motive Ihrer Kunden/innen zu erfahren. Hören Sie nie auf, Dinge bewusst zu hinterfragen, dann bekommen Sie Veränderungen zeitnah mit und können entsprechend handeln.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und viel Freude daran!
6 Kommentare
Hallo Frau Orthmann,
meine Motivation dem Amazonas Regenwald und den Menschen dort zu helfen ist sehr tiefgründig. Im Jahr 2005 lebte ich ohne jegliche Unterstützung aus Deutschland in einer Favella von Manaus, erlebte einen deutschen Honorarkonsul der meinen Pass verlor, einen Ex Bundespräsidenten der im Mafia Hotel abstieg etc …. krass …
Bis meine Frau mich auffand und zusammen mit ihrer Familie mir half. Das ist Motivation.
Inzwischen haben wir die Unterstützung einer grossen Kirchengemeinde, können bis zu 300 Tonnen Acai nach Deutschland importieren und mittelständische Firmen für den deutschen Mittelstandspreis nominieren. Selbst Oberst Alcimar, der zwei Regenwaldgrundstücke (114.000 bzw 98.000 Hektar) zu beschützen hat, lied mich in seinen Helikopter ein 🙂
Amen !
Rolf Kellner
Hallo Frau Orthmann,
vorab einmal ein großes Danke, dass Sie mit Ihrer Art und Weise auf positive Dinge hinzuweisen, diesen Artikel hier veröffentlichen!
Ich finde es einfach großartig, wie sie alles beschreiben, schildern und einen guten Weg in die richtige Richtung zeigen.
Herzliche Grüße
Ursula Lauber
Moin Frau Orthmann,
ein schön geschriebener Artikel, verständlich und fachlich fundiert.
Bei aller Zustimmung scheitere ich jedoch bei höchster Eigenmotivation immer wieder, mein Umfeld anzustecken. Wir stellen Trapezbleche her und sind mit unserem Marketingaktivitäten außergewöhnlich, sicherlich auch ein kleiner Garant für den Unternehmenserfolg. Doch das funktioniert nur im Ganzen. Wenn jedoch trotz aller Faktoren nach Handbuch und Bauch zum Thema Motivation, Bindung etc.pp….jahrzehnte bewährtes Wissen sich an Generation Y die Zähne ausbeißt, macht mich das schon traurig und bei allem Glauben „nur als Vorbild und gutes Beispiel, durch eigenes positives Handeln kann ich ein bißchen für die Zukunft beitragen wie ich sie nach meiner Überzeugung für richtig halte“, verlässt mich dieser Glauben in letzter Zeit immer öfter. Dann neige ich zur Resignation, wie kann ich die nachfolgende Generation verstehen und motivieren, aufgebautes weiterentwickeln zu können, anstatt es hinzunehmen und den Fokus auf völlig andere Dinge zu lenke. Heute könnten wir Dachbleche 24 Stunden produzieren, tun es aber nicht…was wird morgen sein?
Nun ja, das ist ein ganz anderes Fass das aufgemacht würde. Herzlichen Dank jedenfalls für Ihren Beitrag. Ich bin auf weiteres von Ihnen gespannt!
René
Hallo René!
Das ist ein ganz spezielles Feld, diese Generation Y. Aber auch da gibt es die Möglichkeit, die Motivation zu verstärken. Sie haben einen anderen Blick auf viele Dinge. Sie sind völlig anders groß geworden. Ihre Bedürfnisse sind anders strukturiert, als Ihre.
Geben Sie nicht auf! Auch bei dieser Generation funktioniert es!
Wenn Sie mögen, können wir gerne telefonieren:
0 15 77 29 73 52 9
Ich freue mich auf Ihren Anruf!
Viele Grüße,
Anne-Kathrin Orthmann