Freiberufler und Selbständige sind jeden Tag unternehmerisch gefordert. Die Zahlen müssen am Ende stimmen, Einnahmen und Ausgaben im richtigen Verhältnis sein. Für den Erfolg ist es also wichtig, permanent zu kontrollieren, wie die geschäftlichen Zahlen stehen. Voraussetzung dafür ist Transparenz im unternehmerischen Zahlenwerk, verbunden mit finanziellen Zielen und effektiver Planung. Worauf aber auch im privaten Bereich zu achten ist und welches die richtigen Schritte hin zu einer professionellen Finanzplanung für Freiberufler sind, werden wir hier und in noch folgenden Beiträgen einer Artikel-Serie näher beleuchten.
Persönliche Sicherheit und finanzielle Freiheit auch privat
Denn oft fehlt bei Selbstständigen und Freiberuflern die Konsequenz, auch den privaten finanziellen Bereich entsprechend zu führen. So ist doch auch der private Haushalt wie ein Unternehmen zu betrachten – oder suchen wir hier nicht auch nach Sicherheit und finanzieller Freiheit? Sollten wir hier nicht auch finanzielle Ziele haben? Gibt es uns denn nicht auch beruflich mehr Sicherheit, wenn Risiken – wie Unfälle, Invalidität, Arbeitslosigkeit – dabei beachtet werden? Und würde nicht Transparenz in unserem persönlichen „Haushaltsbuch“, wo wir „Soll und Haben“ in welcher Form auch immer (als Geld- und Vermögensbestände) einmal genau für uns erfassen, private Sicherheit und finanzielle Freiheit verschaffen? Dies wären die ersten Schritte zu einer persönlichen Finanzplanung, die natürlich die eigenen Wünsche und Ziele einbezieht – auch wenn sie realistisch betrachtet nicht für immer ewig wie in „Stein gemeißelt“ so bleiben werden.
In punkto eigene Finanzen ist also ein ganzes Bündel an Faktoren und gegenseitigen Bedingungen permanent miteinander in Einklang zu bringen. Verständlich, dass sich gerade Freiberufler und Selbstständige trotz der täglichen Arbeitsbelastung dafür einmal die nötige Zeit und Disziplin abringen müssen.
Finanzielle Potenziale heben – Risiken eingrenzen
In einer professionelle Finanzplanung würde vor allem den folgenden Kernfragen nachgegangen werden: Wie hoch ist eigentlich mein Gesamtvermögen? Was bleibt denn für mich unterm Strich – also auch nach Steuern – übrig? Gilt das ebenso für meine Vermögenswerte? Was kosten diese eigentlich, und was erwirtschaften sie? Wie viel Potenzial schlummert noch realistisch betrachtet darin? Oder: Stimmt bei meinem Versorgungswerk bei der aktuellen oder längeren Niedrigzinsphase die spätere Altersrente? Ist es nötig, jetzt zu handeln?
Vom Zufall zur Systematik: Professionelle Finanzplanung für Freiberufler…
Fragen über Fragen, die auch in einer unabhängigen Beratung geklärt werden können. Eine professionelle Finanzplanung sucht danach konsequent die richtigen Antworten. Typisch ist ein systematisches Vorgehen nach diesen Schritten, an welchen Sie sich als Freiberufler ebenfalls orientieren können:
- 1. Bestandsaufnahme: Ausgangslage, die private „Bilanz“, Risikoanalyse, Renditeziele, Zuordnung der Vermögenswerte und Planung der eigenen Liquidität;
- 2. Soll-Status: Wohin soll die „Reise“ gehen? Welche Anlagen, welches Risiko, Anlageziele?
- 3. Umsetzung und Kontrolle: Nach der Analyse und Planung folgen die Entscheidungen und konkreten Maßnahmen, um vom „Ist“ zum „Soll-Status“ zu kommen, einschließlich regelmäßiger Kontrollen…
Dabei kommen auch Aspekte zur Sprache, die wichtig für die eigenen finanziellen Ziele sind:
- Risikomanagement: Habe ich auch an mögliche Risiken gedacht, wie Krankheit, Berufsunfähigkeit u.v.m.?
- Größere Investitionen: Wie rentabel sind sie? Wann amortisieren sie sich? Steuerliche Konsequenzen u.v.m. ?
- Nachlassplanung: Auch an gesetzliche Erbfolge, Testament, Patientenverfügung gedacht?
- Altersvorsorge: Wie hoch ist z.B. meine persönliche Versorgungslücke?
- Immobilienmanagement: Woran muss ich u.a. bei einer erfolgreichen Investition in Immobilien denken?
Sie sehen, es sind viele Aspekte für die eigene finanzielle Zukunft gerade als Selbstständiger oder Freiberufler zu bedenken. Zu diesen werden wir in noch folgenden Artikelbeiträgen mit Tipps sowie Hinweisen für Freiberufler näher eingehen.
Finanzielle Ziele definieren – und im Blick behalten
Vorab und grundsätzlich bleibt daher nur zu empfehlen: Auch Freiberufler sollten sich nicht von einer Entscheidung zur nächsten hangeln. Nehmen Sie sich rechtzeitig dafür Zeit, planen Sie zeitliche Puffer ein, damit Sie nicht unter Zeitdruck finanzielle Entscheidungen – und oft zu spät – treffen müssen. Nehmen Sie sich auch rechtzeitig finanzielle Ziele vor: Spar- oder Vermögensziele, Altersvorsorge, „Träume“ (die verwirklicht werden sollen), Schuldenrückführung usw. Und: Behalten Sie sie immer im Blick. Denn das Umfeld, wie zuvor gesagt, ändert sich permanent. Vor allem gilt es, nicht jedem Trend(-Themen) hinterher zu rennen. Lassen Sie sich jede Option kritisch prüfen. Daran erkennen Sie zum Beispiel auch eine wirklich unabhängige Beratung.