Zwischen Juli und September 2017 hatten wir 10.199 Abonnenten des SOLCOM Freiberufler Magazins gebeten, an der Marktstudie „Zwischenbilanz Projektmarkt 2017“ teilzunehmen. Dazu wollten wir von den Teilnehmern unter anderem wissen, wie sie das erste Halbjahr empfanden und dabei ihre persönliche Projektsituation einschätzen.
Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 614 Teilnehmern vorstellen.
Kernaussagen
Gute Auslastung
Die große Mehrheit der befragten Freiberufler kann dank hoher Projektauslastung und guter Beschäftigung auf ein positives erstes Halbjahr 2017 zurückblicken. Dazu passt, dass sich nur jeder Zehnte während der Befragung in keinem Projekt befand und die Mehrheit überzeugt ist, dass ihr laufendes Projekt verlängert wird.
Entsprechend gering ist auch die Anzahl der Vorstellungstermine, die für eine Beauftragung wahrgenommen werden mussten, neun von zehn benötigten hierfür unter fünf Gespräche. Das wichtigste Kriterium für die Annahme eines Projekts ist die räumliche Nähe gefolgt vom Stundensatz. Nur für jeden Zwanzigsten war es entscheidend, überhaupt ein Projekt zu bekommen.
Wachstum erwartet
Bei der Entwicklung der Stundensätze sieht zwar die Mehrheit der Befragten auch in diesem Jahr eine Stagnation, im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil, der eine Steigerung erwartet, jedoch erhöht. Nur jeder Zehnte fürchtet ein Absinken. Auf gleichem Niveau wie im Vorjahr sieht eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer auch die eigene Projektauslastung, nur jeder Fünfte befürchtet hier eine Verschlechterung.
Für das gesamte Jahr 2017 ist die Aussicht optimistisch: So erwartet knapp die Hälfte der Befragten eine verbesserte Auslastung und nur knapp 15 Prozent eine Verschlechterung.
1. Wie war Ihre Projektauslastung im ersten Halbjahr 2017?
Mit zusammengenommen 86,4 Prozent hatte eine große Mehrheit im ersten Halbjahr eine gute Projektauslastung (über 50 Prozent). 15,6 Prozent davon sogar über 100 Prozent, das bedeutet zwar ein Rückgang im Vergleich zu der Befragung 2016, doch gleichzeitig hat sich die Anzahl der Befragten mit einer Auslastung über 76 Prozent deutlich erhöht, auf 53,9 Prozent.
Der Anteil mit einer schwachen Auslastung unter 50 Prozent hat sich nahezu halbiert, von kumuliert 22,7 Prozent im Jahr 2016 auf 13,5 Prozent in diesem Jahr.
2. Wie sicher sind Sie, dass Ihr aktuelles Projekt verlängert wird?
Der Anteil der Befragten, die zur Zeit der Umfrage ohne Projekt war, ging weiter zurück, auf 10,9 Prozent. Gleichzeitig sind jedoch die Werte für eine unsichere bzw. nicht vorgesehene Verlängerung auf 33,2 Prozent gestiegen.
Fast ein Viertel ist sich allerdings sicher, dass ihr Projekt verlängert wird, das sind 7,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Deutlich rückläufig hingegen war der Anteil der Umfrageteilnehmer, der relativ sicher von einer Verlängerung ausgeht. Waren dies 2016 noch knapp die Hälfte, sind es in diesem Jahr etwa drei von zehn Umfrageteilnehmer.
3. Wie viele Vorstellungstermine müssen Sie aktuell durchschnittlich wahrnehmen, um eine Beauftragung zu bekommen?
Knapp neun von zehn Freiberufler brauchen nur zwischen einem und fünf Vorstellungstermine, um an eine Beauftragung zu kommen – 22,5 Prozent mehr als 2016. Nur 2,6 Prozent benötigen mehr als zehn Termine, im vergangenen Jahr waren dies noch viermal so viele.
Während 2016 jeder Vierte zwischen sechs und zehn Anläufe benötigte, waren es in diesem Jahr nur noch 9,8 Prozent.
4. Welche Faktoren sind aktuell für Sie entscheidend für die Projektwahl? (Mehrfachnennungen möglich)
Als wichtigster Faktor hat sich in diesem Jahr die Aufgabe mit 83,2 Prozent an erster Stelle gesetzt, 13,5 Prozentpunkte mehr als noch in 2016. Der Stundensatz konnte zwar noch einmal um 1,3 Prozent auf 76,2 Prozent zulegen, rutschte aber an die zweite Stelle. Die räumliche Nähe ist noch für zwei Drittel ein wichtiger Aspekt bei ihrer Projektsuche. Ein Drittel achtet auf die Laufzeit und jeder Zehnte schaut sich das Unternehmen genau an, welches das Projekt durchführt.
Nur für jeden zwanzigsten Umfrageteilnehmer ist es in erster Linie wichtig, überhaupt ein Projekt zu bekommen. Das sind noch einmal weniger, als im vergangenen Jahr und zeigt die gute Auslastung und positive Entwicklung des Projektmarktes für Freiberufler.
5. Wie haben sich Ihrer Meinung nach die Stundensätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum entwickelt?
Auch bei dieser Frage zeigt sich der allgemeine Aufwärtstrend. Mehr als jeder dritte Umfrageteilnehmer erwartet im laufenden Jahr steigenden Stundensätze – 15,5 Prozent mehr als in der Befragung 2016. Entsprechend hat sich der Anteil der Befragten, die sinkende Stundensätze erwarten, fast halbiert auf 11,6 Prozent.
Auch in diesem Jahr geht die Mehrheit wieder von stagnierenden Stundensätzen aus. Aufgrund der Steigerung im letzten Jahr, geschieht dies auf einem hohen Niveau.
6. Wie hat sich Ihre Projektauslastung in 2017 im Vergleich zum Vorjahr entwickelt?
Knapp die Hälfte der Befragten konnte auch bei der Projektauslastung ein stabiles Niveau vorweisen. Für knapp ein Drittel hat sich die Lage im laufenden Jahr sogar verbessert, das sind 13,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Umkehrschluss hat sich die Anzahl der Umfrageteilnehmer mit einer schwächeren Auslastung auf 18,2 Prozent verringert.
7. Was erwarten Sie in Bezug auf die Projektauslastung für das Gesamtjahr 2017?
Die befragten Freiberufler blicken auch optimistisch auf die restlichen Monate des laufenden Jahres. So gehen kumuliert 46,5 Prozent der befragten Freiberufler von einer verbesserten Projektauslastung in 2017 aus – das sind 6,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Entsprechend ist der Anteil der Befragten rückläufig, die eine Verschlechterung befürchten. Waren dies 2016 noch zusammengenommen 24,7 Prozent, sind es in diesem Jahr nur noch 14,8 Prozent.
Eine relative Mehrheit von 38,8 Prozent erwartet einen Projektmarkt auf konstantem Niveau. Dies entspricht in etwa dem Wert des Vorjahres.
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