Der SOLCOM Projektmarkt-Index konnte im dritten Quartal wieder wachsen und liegt bei 91,06 Punkten. Das Vorkrisenniveau ist jedoch noch nicht erreicht.
Der Projektmarkt-Index beschreibt im Rahmen des SOLCOM Projektmarktbarometers die Entwicklung des deutschen Marktes zur Besetzung von Projekten mit freiberuflichen IT- und Engineering-Spezialisten.
Kernaussagen
Im dritten Quartal 2020 hat sich der SOLCOM Projektmarkt-Index gegenüber dem Vorquartal mit plus 8,12 Punkten deutlich erholt und steht nun bei 91,06 Punkten. Er liegt damit jedoch noch unter dem Referenzwert und dem Stand vor der Coronakrise.
Auch in den Monaten Juli, August und September wurde der Projektmarkt von der Coronakrise und den wirtschaftlichen Unsicherheiten beeinflusst. Zwar ist der Projektmarktindex in den vergangenen drei Monaten wieder gestiegen und die Anzeichen deuten zudem auf weiteres Wachstum hin, doch der Rückgang aus dem zweiten Quartal konnte noch nicht aufgefangen werden.
Noch immer sind die Werte für die Anzahl der Projektausschreibungen und der Anzahl der Bewerbungen seitens Freiberufler auf einzelne Projekte auf einem sehr niedrigen Niveau, gerade im Vergleich zu den Werten im dritten Quartal 2019. So gibt es noch immer eine gewisse Unsicherheit bei den Unternehmen, was sich unmittelbar auf das Budget für neue Projekte auswirkt. Im Vergleich zu dem starken Einbruch im zweiten Quartal ist das Angebot jedoch wieder angestiegen, auch auf dem Gesamtmarkt. Im gleichen Zug ist auch die durchschnittliche Anzahl der Freiberufler-Bewerbungen pro Ausschreibung gefallen. Die Experten haben zwar wieder eine größere Auswahl, das Vorkrisenniveau ist jedoch noch nicht erreicht.
Diese Entwicklungen hatten wiederum zur Folge, dass sich die jeweiligen Projekte nicht mehr ganz so schnell besetzen ließen wie im vorangegangenen Quartal. Dieser Wert liegt mit 111,11 Punkten unter dem Vorquartal, jedoch noch deutlich über dem Referenzwert.
Relativ stabil hingegen blieben die Stundensätze, sie sind nur leicht gefallen.
Wie prognostiziert hat sich der Aufwärtstrend am Projektmarkt, der sich am Ende des zweiten Quartals angedeutet hat, in den vergangenen drei Monaten fortgesetzt. Die Entwicklung ist zwar positiv, doch der Einbruch im zweiten Quartal ist noch nicht aufgeholt. Gleichzeitig wird auch der Projektmarkt noch immer von den Unsicherheiten im Zuge der Coronakrise beeinflusst. Doch deutet bislang nichts auf einen erneuten Rückgang wie in der ersten Jahreshälfte hin.
SAP-Qualifikationen bleiben gefragt
Sowohl bei den Stundensätzen als auch bei den meist nachgefragten Qualifikationen bleibt im dritten Quartal Beratung SAP ganz oben. Weiterhin vermehrten Bedarf gab es zudem beim Thema Embedded Software-Entwicklung.
1. Projektmarkt-Index
Über den Projektmarkt-Index:
Der SOLCOM Projektmarkt-Index beschreibt quartalsweise die Entwicklung des Marktes zur Besetzung von IT- und Engineering-Projekten mit freiberuflichen Spezialisten. Der Projektmarkt-Index setzt sich zusammen aus den SOLCOM-eigenen Werten „Entwicklung der Bewerbungen pro Ausschreibung“, „durchschnittlicher Stundensatz“, „Entwicklung der Projektausschreibungen“ und „Geschwindigkeit bei der Besetzung einer offenen Position“. Aus diesen vier Einzelindikatoren wird der Mittelwert gebildet, der Index. Als Referenzquartal dient das erste Quartal 2017, dessen Werte den Index-Stand 100 definieren. Die beiden Einzelwerte „Entwicklung der Projektausschreibungen“ und „Geschwindigkeit bei der Besetzung offener Projekte“ betrachten den Projektmarkt von Seite der Unternehmen aus. Die „Entwicklung der Bewerbungen pro Ausschreibung“ und der „durchschnittliche Stundensatz“ beleuchten den Projektmarkt aus der Sicht der freiberuflichen Experten. Bei den beiden Einzelwerten für „Geschwindigkeit bei der Besetzung“ und „Entwicklung der Bewerbungen“ wird ein Rückgang positiv für den Projektmarkt bewertet.
2. Auswertung Projektmark-Index:
Der SOLCOM Projektmarkt-Index hat sich im dritten Quartal wieder etwas erholt und steht nun bei 91,06 Punkten. Damit liegt er 8,12 Punkte über den drei Vormonaten und 8,94 Punkte unter dem Referenzquartal.
In der Einzelbetrachtung zeigt sich, dass sich sowohl der Wert für die Anzahl der Projektausschreibungen als auch der Wert für die Anzahl der Bewerbungen im Vergleich zum Vorquartal erholt haben, aber noch immer unter den Werten der vergangenen Jahre liegen. Rückgängig war dagegen die Geschwindigkeit bei der Besetzung einer offenen Position, die mit 111,11 Punkten jedoch noch immer über dem Referenzquartal liegt und den Index damit positiv beeinflusst.
Gleiches gilt für die durchschnittlichen Stundensätze, die mit 103,02 Punkten nur leicht verloren haben und über dem Referenzwert liegen.
Einzelfaktoren
3. Ergänzende Informationen
Höchste Stundensätze Q3/2020
Bei den Stundensätzen im dritten Quartal gab es keine Veränderungen auf den ersten Plätzen, noch immer stehen hier Beratung SAP und Beratung ERP auf eins und zwei. Deutlich nach oben auf Rang drei ging es für Projektleitung Prozessmanagement. Ebenfalls steigern konnten sich Projektleitung E-Commerce. Keine Veränderungen gab es bei Projektleitung Bauwirtschaft und Safety Management.
Verloren haben hingegen Softwareentwicklung SAP, Beratung Prozessmanagement, Projektleitung Softwareentwicklung und Projektleitung Automotive.
Bei der Betrachtung der einzelnen Monate innerhalb des Quartals zeigte sich ein leichter Rückgang der durchschnittlichen Stundensätze im September im Vergleich zu den Vormonaten. Jedoch lagen alle drei Monaten höher als zum Ende des zweiten Quartals.
Meistnachgefragte Qualifikationen Q3/2020
Im dritten Quartal konnte erneut Beratung SAP die Spitzenposition bei den meist nachgefragten Qualifikationen behaupten, gefolgt von Embedded Software-Entwicklung, dass sich von Rang vier auf zwei verbessern konnte.
Ebenfalls nach oben ging es für C#-Programmierung und C++ Programmierung. Weniger nachgefragt dagegen wurden SAP-Entwicklung, SPS-Programmierung und Requirements Engineering. Keine Veränderungen gab es für Java-Entwicklung, Safety Management und System-Engineering.
Die Gesamtzahl der Anfragen ging wieder nach oben. Die meisten Anfragen im Betrachtungszeitraum kamen erstmals aus der Energiebranche, gefolgt von der Industrie.