Der SOLCOM Projektmarktindex musste deutliche Verluste hinnehmen und liegt im vierten Quartal 2017 bei 96,04 Punkten – ein Minus von 8,90 Punkten gegenüber dem Vorquartal. Qualifikationen im Bereich Prozessmanagement können erneut die höchsten Stundensätze erzielen, ein deutliches Anfrageplus gab es im Bereich SAP.
Der Projektmarktindex beschreibt im Rahmen des SOLCOM Projektmarktbarometers die Entwicklung des deutschen Marktes zur Besetzung von Projekten mit freiberuflichen IT- und Engineering-Spezialisten.
Kernaussagen
Rückgang im Schlussquartal
Im vierten Quartal 2017 fiel der SOLCOM Projektmarktindex im Vergleich zum Referenzquartal um 3,96 Punkte auf 96,04 Punkte. Der Index rutschte somit erstmals unter den Wert von 100, im Vergleich zum Vorquartal verlor er sogar 8,90 Punkte.
Die Verluste ergeben sich durch einen deutlichen Rückgang bei den Werten, die den Markt aus Sicht der Unternehmen bewerten. Wenig überraschend ist die Entwicklung im Monat Dezember, da sowohl die Anzahl der Projektausschreibungen, als auch die Bewerbungen gerade in den letzten beiden Wochen aufgrund der Feiertage stark zurückgehen. Jedoch tendierte der Index bereits im Oktober in den negativen Bereich. Wahrscheinlich ist, dass sich die Schwierigkeiten bei der Besetzung von Projekten nun noch klarer als zuvor auf die Gesamtentwicklung des Marktes auswirken.
Zwar blieben die Werte, die den Markt aus Sicht der Freiberufler bewerten, im positiven Bereich, dies reichte jedoch nicht aus, um die oben genannten Verluste aufzufangen. Im Vergleich zum Vorquartal waren diese sogar ebenfalls rückläufig. Allerdings lässt sich daraus noch immer auf eine gute Marktlage der Freiberufler schließen, da sich alle Werte noch auf hohem Niveau bewegt.
Prozessmanagement bleibt Spitzenreiter
Die höchsten Stundensätze konnten weiterhin bei der Projektleitung und der Beratung im Prozessmanagement generiert werden. Besonders auffallend ist die starke Zunahme bei den Anfragen nach SAP-Qualifikationen. Beides sind Zeichen, dass Unternehmen die gute wirtschaftliche Lage nutzen, ihre Strukturen zu modernisieren. Herauszuheben sind hierbei besonders die Branchen Automotive und Industrie, aus denen die meisten Anfragen kamen – noch einmal mehr im Vergleich zum Vorquartal.
Bei der Entwicklung innerhalb des Quartals zeigt sich, dass sich der Rückgang während der Sommermonate auch im Oktober fortgesetzt hat und dort der Index erstmals unter den Referenzwert fiel. Während im November der Trend dann noch einmal nach oben ging, rutschte der Index im Dezember wieder ins Minus.
Da zu Jahresbeginn erfahrungsgemäß die Anfragen nach oben gehen, ist bereits hier eine Trendumkehr beim Index zu erwarten. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung bleibt der Ausblick für 2018 sowohl für Unternehmen, als auch Freiberufler optimistisch.
1. Projektmarktindex
Über den Projektmarktindex:
Der SOLCOM Projektmarkt-Index beschreibt quartalsweise die Entwicklung des Marktes zur Besetzung von IT- und Engineering-Projekten mit freiberuflichen Spezialisten. Der Projektmarkt-Index setzt sich zusammen aus den SOLCOM-eigenen Werten „Entwicklung der Bewerbungen pro Ausschreibung“, „durchschnittlicher Stundensatz“, „Entwicklung der Projektausschreibungen“ und „Geschwindigkeit bei der Besetzung einer offenen Position“. Aus diesen vier Einzelindikatoren wird der Mittelwert gebildet, der Index. Als Referenzquartal dient das erste Quartal 2017, dessen Werte den Index-Stand 100 definieren. Die beiden Einzelwerte „Entwicklung der Projektausschreibungen“ und „Geschwindigkeit bei der Besetzung offener Projekte“ betrachten den Projektmarkt von Seite der Unternehmen aus. Die „Entwicklung der Bewerbungen pro Ausschreibung“ und der „durchschnittliche Stundensatz“ beleuchten den Projektmarkt aus der Sicht der freiberuflichen Experten. Bei den beiden Einzelwerten für „Geschwindigkeit bei der Besetzung“ und „Entwicklung der Bewerbungen“ wird ein Rückgang positiv für den Projektmarkt bewertet.
2. Analyse Projektmarktindex:
Der SOLCOM Projektmarktindex musste im vierten Quartal 2017 deutliche Verluste hinnehmen und liegt nun bei 96,04 Punkten – ein Minus von 3,96 Punkten gegenüben dem Referenzquartal. Gegenüber dem Vorquartal ist dies sogar ein Minus von 8,90 Punkten.
Die Verluste ergeben sich durch einen Rückgang bei den Werten, die den Markt aus Sicht der Unternehmen bewerten. So weisen Projektausschreibungen ein hohes Minus von 15,69 Punkten aus. Ebenfalls weiter rückläufig mit einem Minus von 4,48 Punkten war der Wert Geschwindigkeit bei der Besetzung einer offenen Position, was auf eine langwierige Entscheidungsfindung und schwierigen Besetzungsprozess hinweist.
Zwar blieben die Werte, die den Markt aus Sicht der Freiberufler bewerten, im positiven Bereich, dies reichte jedoch nicht aus, um die oben genannten Verluste aufzufangen. Im Vergleich zum Vorquartal war der Wert für die Anzahl der eingegangen Bewerbungen rückläufig, lediglich die Stundensätze konnten sich verbessern.
Bei der Entwicklung innerhalb des Quartals zeigt sich, dass sich der Rückgang aus den Sommermonaten auch im Oktober fortgesetzt hat und dort dann erstmals unter den Referenzwert fiel. Während im November der Trend bei allen Werten dann noch einmal nach oben ging, rutschte der Index im Dezember jahreszeitbedingt wieder ins Minus.
Einzelfaktoren
3. Ergänzende Informationen
Höchste Stundensätze Q4/2017
Projektleitung im Prozessmanagement und Beratung im Prozessmanagement konnten auch im letzten Quartal des vergangenen Jahres die Spitzenplätze bei den Stundensätzen behaupten. Beide konnten zudem innerhalb des Quartals zulegen. Projektleitung E-Commerce setzte den positiven Trend fort und liegt nun, mit deutlich verbesserten Werten, auf dem dritten Rang. Nach oben ging es auch bei SAP-Beratung und Safety Management. Auffällig war zudem der Anstieg der Stundensätze beim Testing, insbesondere in den Bereich ERP und Automotive – mit den Plätzen 16 und 18 war dies jedoch nicht ausreichend für ein Platz im Ranking.
Gefallen sind die Stundensätze bei Softwareentwicklung SAP, Projektleitung Bauwirtschaft und Projektleitung Softwareentwicklung, was sich entsprechend im Ranking bemerkbar macht.
Im November konnte der bisher höchste Durchschnittswert bei Stundensätzen ermittelt werden, im Dezember war der Trend jedoch wieder leicht rückläufig.
Meistangefragte Qualifikationen Q4/2017
Auch im 4. Quartal 2017 blieb Java Entwicklung die am häufigsten nachgefragte Qualifikation, die Nachfrage ist sogar noch einmal angestiegen. Es folgen zwei Qualifikationen im Bereich SAP. Dabei konnte sich die SAP-Entwicklung deutlich verbessern, von Rang sieben auf zwei, SAP-Beratung hingegen büßte einen Platz ein.
Nach oben ging es auch für SPS-Programmierung, Embedded Software-Entwicklung und Projektleitung Automotive. Neu im Ranking sind zudem die beiden Qualifikationen Testmanagement und Business Analysis, die auch die höchsten Zuwächse aufweisen können.
Weniger Anfragen gab es für Bauleitung, die entsprechend auf Rang zehn abgerutscht ist sowie für C# Entwicklung, welche sich nun auf Rang 8 befindet. Zudem sind in diesem Quartal Hardware-Entwicklung und Big Data-Engineering aus der Rangliste gefallen und befinden sich nun auf den Plätzen 14 bzw. 11.
Die meisten Anfragen kamen im vierten Quartal weiterhin aus dem Automotive-Bereich, gefolgt von der Industrie.
Die Layoutversion des SOLCOM Projektmarktbarometers können Sie direkt mit Klick über untenstehendes Bild aufrufen. Weitere Ausgaben finden Sie als pdf-Dokument auch zum Download unter https://www.solcom.de/de/marktbarometer.aspx