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Wirtschaftsauswirkungen auf den SAP Markt

SAP-Freiberufler und die Krise – wie wirkt sich die wirtschaftliche Entwicklung auf den SAP Freiberuflermarkt aus? Welche Module sind besonders gefragt und wie sieht die weitere Perspektive aus? Mehr dazu im Interview mit Herrn Dieter Brencher, Leiter des SAP-Arbeitskreises (DSAK) im BVSI (Bundesverband Selbständige in der Informatik e.V.)

Wie wirkt sich die gegenwärtige Krise auf den SAP-Freiberuflermarkt aus?

Genauso wie in den Jahren nach dem 11. September 2001 beobachten wir, dass mehr Freiberufler auf der Suche nach Projekten sind und gleichzeitig weniger Projekte angeboten werden. Dabei trifft es den SAP-Bereich generell nicht so hart wie zum Beispiel den breiter besetzten Markt der Java-Programmierung. Dennoch beobachten wir auch bei der SAP-Beratung eine rückläufige Entwicklung der Stundensätze. SAP-Berater sind sicher gut beraten, übergangsweise auch Projekte mit niedrigerem Salär anzunehmen, als kein Projekt zu haben. Die Zeiten, die Preise nach oben zu schrauben, sind momentan nicht gegeben.

Der SAP-Markt ist stark diversifiziert. Wie ist die Nachfrage nach den verschiedenen SAP-Modulen?

Die Nachfrage nach verschiedenen SAP-Modulen war und ist wie immer unterschiedlich. Weiterhin ist der Markt im Umfeld von SAP Business Warehouse, Business Objects, den klassischen Finanzmodulen und der SAP Basis nur bedingt rückläufig. Hier zählen jedoch nicht nur das technische Wissen, sondern neben dem Preis auch die gern genannten „Soft Skills“. Doch auch an diesen kann man intensiv in Fortbildungen arbeiten.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Projektlage?

Auch in den vergangenen (guten) Jahren war es so, dass Projekte oft erst im zweiten Quartal vergeben wurden und so besteht Hoffnung, dass die Lage nicht so schlecht ist, wie sie dem einen oder anderen Berater, der momentan ohne Projekt ist, erscheint.

Sehen Sie Chancen in der Krise?

Ja, auf jeden Fall. So stellen namhafte Unternehmen im Augenblick vor allem große, teure Beratungshäuser auf den Prüfstand und erneuern die Verträge mit diesen nicht. Da das Geschäft jedoch weiterläuft, versucht man günstigere Wege zu gehen. Dies funktioniert in der Regel über Dienstleister, die sich auf die Vermittlung von externen Mitarbeitern spezialisiert haben und gegenüber den großen Beratungsunternehmen erheblich günstiger agieren können. So sind um bis zu 50% günstigere Stunden- oder Tagessätze gegenüber dem Endkunden möglich – bei gleichbleibender Qualität für den Endkunden und unveränderter Entlohnung für den Freiberufler. So besteht die Chance für Freiberufler, gezielt über diese Dienstleister an attraktive Projekte zu gelangen.

Wie sollten sich IT-Freiberufler wappnen, um in Krisenzeiten nicht unterzugehen?

Der BVSI und der SAP-Arbeitskreis investieren seit Jahren in SAP Trainings-Systeme, die in diesen schwierigen Zeiten mehr genutzt werden. Leider haben wir Folgendes beobachtet: Je besser die Auftragslage war, desto geringer wurde das Interesse an Fortbildungen. Nachdem sich jetzt wieder mehr Realismus breit macht, wollen sich viele Berater ganz schnell weiterbilden, um sich besser zu vermarkten. Dies ist ein ähnliches Verhalten, wie wir es momentan in der Politik und Wirtschaft beobachten können. Defizite, die sich über Jahre aufgebaut haben, können nicht mit kurzfristigen Einmal-Investitionen abgebaut werden, sondern hätten kontinuierlich mit Weiterbildungen und Investitionen in das eigene Leistungsspektrum vermieden werden können. Der DSAK bietet – neben der Möglichkeit, sich gemeinsam mit Kollegen in SAP weiterzubilden – auch qualifizierte Fortbildungen an. Besser spät als nie, doch auch im Beratermarkt gilt, dass antizyklisches Verhalten zum langfristigen Erfolg führt.

Wie können SAP-Freiberufler vom SAP-Arbeitskreis profitieren?

DSAK-Mitglieder können verschiedene SAP-Trainingsumgebungen für die Weiterbildung nutzen. Den Zugriff auf SAP-Systeme und auf ein internes Portal sehen viele Mitglieder als Wettbewerbsvorteil. Außerdem gibt es auf den SAP-Arbeitskreistreffen die Möglichkeit zur Fortbildung und zur Pflege des beruflichen Netzwerkes. Der SAP-Arbeitskreis (DSAK) wurde 1999 als BVSI-Arbeitskreis gegründet und hat zur Zeit etwa 100 Mitglieder. Über die momentan aktuellen Fortbildungsmöglichkeiten sowie den Nutzen, sich im Verband und im DSAK zu engagieren, informieren unsere Webseiten www.bvsi.de und http://www.dsak.info.

SAP-Arbeitskreis-Tagung am 16. Mai 2009 in Frankfurt

Die nächste SAP-Arbeitskreis-Tagung findet am 16. Mai 2009 in Frankfurt statt. Auf dem Programm stehen u. A. Kurzvorträge zu den Themen „SAP BI IP“, „virtuelle Maschinen (VM Ware)“ und „IS-U Module“. Wer sich für den DSAK interessiert, ist eingeladen, hier einmal die Arbeitskreis-Atmosphäre zu schnuppern. Bei Interesse an dieser kostenfreien Veranstaltung wird um Anmeldung unter office@bvsi.de in der Geschäftsstelle des Berufsverbandes Selbständige in der Informatik gebeten.

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