Kunden und Entscheider orientieren sich auch bei Freiberuflern am Lebenslauf. Doch wie schreibt man eigentlich eine ideale Vita? Welche Informationen müssen auf jeden Fall darin vorkommen? Und gibt es vielleicht sogar spezielle Kniffe, mit denen der Lebenslauf zur ultimativen Visitenkarte wird?
Der erste Eindruck zählt – egal ob es sich um einen potenziell neuen Projektauftrag oder den Weg zurück in die Festanstellung handelt, wobei Letzteres eher selten der Fall ist. Daher sollte man gerade als Freelancer am besten auch direkt zeigen, dass man ganz genau weiß, worauf es ankommt. In Bezug auf den Lebenslauf gibt es jedoch einige Faktoren zu beachten, die sehr wichtig, den meisten jedoch leider völlig unbekannt sind. Aus diesem Grund zeigen wir im Folgenden, wie der perfekte Lebenslauf aussehen sollte, um einen hervorragenden und ebenso bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Welche Informationen gehören in den Lebenslauf eines Freiberuflers?
Damit der Lebenslauf auch zum zentralen Baustein für die erfolgreiche Akquise von neuen Aufträgen wird, sollte man alle wichtigen Informationen über die eigene Person und die bereits abgeschlossenen Projekte aufführen. Optimal ist es, wenn man dem potenziellen Auftraggeber eine langjährige Erfahrung und eine zu dem angestrebten Projekt passende Expertise vermitteln kann. Eine chronologisch geordnete Vita kommt bei den meisten Entscheidern übrigens am besten an – vor allem dann, wenn nicht die erste, sondern die aktuell letzte abgeschlossene Projektarbeit ganz oben steht. Zu den allgemeinen Informationen, die in keinem Curriculum Vitae fehlen sollten, gehören:
- persönliche (Kontakt-)Daten,
- Informationen zur Ausbildung,
- Berufserfahrung und erfolgreich abgeschlossene Projektarbeiten,
- spezielle Kenntnisse und Skills,
- zum angestrebten Projekt passende Fähigkeiten und eventuelle Qualifikationen sowie
- sonstige Interessen, soziales Engagement und gegebenenfalls zum Thema passende Hobbys.
Darüber hinaus muss der Lebenslauf kurz und kompakt vermitteln, dass man eine ausreichende Fachkompetenz zu bieten hat. Wer sich also beispielsweise um einen Auftrag als Webdesigner bemüht, in der Vita aber mit keinem Wort die bislang abgeschlossenen Arbeiten erwähnt, sollte sich nicht wundern, wenn das Feedback des Kunden negativ ausfällt. Es kann also nicht schaden, wenn man der Vita einige Links zu den bisherigen Arbeiten hinzufügt. So kann der Entscheider nicht nur sehen, dass man bereits in diesem Metier gearbeitet hat, sondern sich auch direkt ein Bild von dem Stil und der Herangehensweise machen. Und da sich auf fast jede Projektausschreibung bekanntlich immer mehrere Freelancer bewerben, kann auch ein besonders kreatives Layout nicht schaden. So hebt man sich von der breiten Masse ab und hinterlässt gerade in der Kreativbranche einen bleibenden und positiven Eindruck.
Wertvolle Tipps und Tricks für den perfekten Curriculum Vitae
Neben den bereits erwähnten Punkten gibt es noch einige weitere wichtige Faktoren, die eine entscheidende Rolle dabei spielen können, ob der Lebenslauf zum Türöffner für neue Projekte wird. Wie bedeutend eine professionelle und aussagekräftige Vita sein kann, sagen uns übrigens auch die Experten des Online-Portals FreelancerMap. Daher folgen nun die mit Abstand wichtigsten Dinge, die jeder Freiberufler bei der Erstellung seines Lebenslaufes definitiv beachten sollte:
Zeitdruck vermeiden: Während der Großteil der Entscheider und potenziellen Auftraggeber nur rund zwei bis drei Minuten damit verbringt, die Bewerbung und vor allem den Lebenslauf zu studieren, sollte sich der Freelancer bei der Erstellung hingegen so viel Zeit wie nötig nehmen. Wer seine Vita unter Zeitdruck schreibt, übersieht häufig Fehler oder vergisst in der Hektik wichtige Referenzen. Ebenfalls wichtig: Bevor man die Bewerbung abschickt, sollte man am besten noch einen Freund oder Bekannten darum bitten, die Dokumente in Ruhe Korrektur zu lesen.Übersichtliches & kreatives Layout: Bei der Gestaltung des Lebenslaufes gilt es, vor allem darauf zu achten, dass die Vita weder unübersichtlich noch zu komplex aufgebaut ist und ausreichend Platz zwischen den einzelnen Positionen gelassen wird. Das ermöglicht einen schnellen Überblick und hebt die wesentlichen Angaben und die passsenden Kompetenzen nochmals hervor. Zudem sollte man auf unnötige Spielereien – wie zum Beispiel Grafiken oder Bilder – verzichten, da solche Dinge in einer professionellen Vita nichts zu suchen haben.
Die gefürchteten Lücken: Es kann bekanntlich hin und wieder passieren, dass im Lebenslauf die eine oder andere Lücke auftaucht. Hier gilt es, kreativ zu werden – aber natürlich ohne dabei auf Unwahrheiten zurückzugreifen. Denn wenn der Auftraggeber herausfindet, dass man gelogen hat, schadet man nicht nur seinem Ruf, sondern ebenso seiner Integrität. Stattdessen sollte man lieber passende Umschreibungen verwenden, um die unschönen Lücken auf elegante Art und Weise zu füllen. Statt „arbeitslos“ passt die Formulierung „Projektorientierung“ beispielsweise deutlich besser. Längere Zeiten ohne Aufträge können zudem durch Fort- und Weiterbildungen erklärt werden.
Das Bewerbungsfoto: Damit der Entscheider auch direkt sieht, wer hinter der Bewerbung steckt, sollte man dem Lebenslauf natürlich auch ein Foto beifügen. Die meisten Freiberufler nutzen dafür ein professionell erstelltes Businessfoto – was im Normalfall auch der beste Weg ist. Wer sich allerdings auf einen Job in einer Kreativbranche bewirbt, sollte vielleicht über ein außergewöhnliches Foto nachdenken, um direkt zu zeigen, dass man der Richtige für dieses Projekt ist.
Das Portfolio wird zur Bühne der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten
Wer als Freiberufler auf der Suche nach einem neuen Projekt ist, darf gern ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein an den Tag legen. Das bezieht sich sowohl auf das eigene Portfolio als auch auf die bisherige Projekthistorie. Wer also beispielsweise bereits für einen großen und namhaften Kunden gearbeitet hat, sollte diesen auch prominent in der Vita darstellen. Alternativ dazu können auch die erfolgreichsten oder langwierigsten Projekte und Aufträge hervorgehoben werden. So zeigt man dem potenziellen Auftraggeber, dass man auch definitiv über die notwendigen Kompetenzen verfügt.
Um sein Können auch visuell zu belegen, gehören angehängte Arbeitsproben zum A und O einer perfekten Vita. Um die Projektbewerbung möglichst minimalistisch und übersichtlich zu halten, können natürlich auch Links zum eigenen Online-Portfolio in dem Lebenslauf aufgeführt werden. Somit reicht dann ein einfacher Mausklick aus, damit sich der Entscheider ein aussagekräftiges Bild von den bisherigen Aufträgen machen kann. Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp: Je nach Berufs- und Projekterfahrung gilt häufig auch für Freiberufler, dass weniger meistens mehr ist. Es empfiehlt sich dementsprechend, lieber die besten und erfolgreichsten Auftragsarbeiten zu präsentieren, als den möglichen Neukunden mit einer Flut an nicht wirklich aussagekräftigen Mini-Projekten vom Wesentlichen abzulenken.