Im Zuge der Marktstudie „Freelancer-Kompass 2017“ befragte die Projektplattform freelancermap über 1.112 Freiberufler, Freelancer und Selbstständige aus der D-A-CH-Region über Ihre Tätigkeit. 46 Fragen in sechs Fragegruppen sollten Erkenntnisse über die Zufriedenheit, die Gehaltsstruktur und die Zukunftsaussichten von Selbstständigen liefern. Das Ergebnis zeigt im Großen und Ganzen, dass die Freiberufler zufrieden sind, gut verdienen und dass ihr Stellenwert in Zukunft wohl weiter wachsen wird.
Arbeitszeiten von Freelancern mit Festangestellten vergleichbar
Auch wenn Freelancer ihre Arbeitszeiten meist frei einteilen können, arbeiten sie auf die Woche gerechnet nicht weniger als ihre festangestellten Kollegen. 44,07 Prozent der Selbstständigen kommen auf durchschnittliche Wochenarbeitszeiten zwischen 41 bis 50 Stunden. Über die Marke von 60 Stunden kommen knapp 6,5 Prozent.
Genderpaygap überraschend gering
Ebenfalls geringe Unterschiede stellte die Studie beim Gehaltsgefüge zwischen Männern und Frauen fest. Die berüchtigte Genderpaygap ist bei Freelancern überraschend gering. So erzielen Frauen im Schnitt einen Stundensatz von 84,62 Euro. Damit liegen sie zwar hinter den Männern, mit einem Unterschied von 3,02 Euro pro Stunde ist die Lücke aber kleiner als in den meisten anderen Beschäftigungsverhältnissen.
Vor diesem Hintergrund verwundert es jedoch, dass lediglich zehn Prozent der Freelancer Frauen sind. Ein ähnliches Ungleichgewicht ist hinsichtlich der Bildungsabschlüsse bei Freiberuflern zu beobachten. So haben 71,66 Prozent der Selbstständigen entweder einen Universitäts- oder einen Fachhochschulabschluss. Je niedriger der Bildungsabschluss, so die Studie, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Selbstständigkeit angestrebt wird.
Freelancergehälter bewegen sich auf hohem Niveau
Der durchschnittliche-Stundensatz im D-A-CH-Raum lag für Freelancer 2017 bei 87,36 Euro pro Stunde.
Damit verbuchen sie einen Lohnanstieg von 6,37 Prozent zum Vorjahr. Satte 73,11 Prozent der Selbstständigen sind laut der Studie zufrieden mit ihrem Gehalt. Da verwundert es wenig, dass 60 Prozent der Meinung sind, am Ende des Monats mehr in der Tasche zu haben als ihre fest angestellten Kollegen.
Das Gehaltsgefälle innerhalb des Freelancer-Sektors ist jedoch über die Branche verteilt durchaus stark. So erzielen Selbstständige im Bereich SAP teils mehr als 100 Euro pro Stunde, während Ingenieure mit im Schnitt knapp 75 Euro bereits deutlich darunter liegen. Die Freelancer mit dem geringsten Stundensatz arbeiten laut Studie im Medienbereich und erzielen im Durchschnitt 65,85 Euro pro Stunde.
Freelancer wollen selbstständig bleiben
84,26 Prozent der Befragten sind so zufrieden mit ihrer Situation, dass sie auch in Zukunft als Freelancer arbeiten wollen. Gerade einmal 1,71 Prozent der Selbstständigen sehnen sich nach einem festen Arbeitsverhältnis. Ebenfalls in der Minderheit sind Freiberufler, die bei einem attraktiven Gehalt wieder von einer Festanstellung überzeugt werden könnten. Sie machen 14,03 Prozent der Freelancer aus.
Es gibt aber auch durchaus Schattenseiten der Selbstständigkeit: 51,80 Prozent der Freelancer sehen die traditionellen Einkommensschwankungen als negativ an, während verspätet eintreffende Rechnungen 37,68 Prozent ein Dorn im Auge sind. Diese Punkte werden jedoch weitgehend durch das gute Gehalt wieder wettgemacht.
Fazit
Freelancer stehen bei Firmen hoch im Kurs. Das zeigen vor allem die steigenden Bruttoumsätze. 55,39 Prozent der Freiberufler kamen 2016 auf Jahresgehälter von über 100.000 Euro und 55,30 Prozent erzielten Bruttogewinne von über 50.000 Euro.
Dazu passt der Blick in die Zukunft, denn für 2018 wird ein Anstieg des durchschnittlichen Stundensatzes von 87,36 Euro auf 92 Euro prognostiziert.
Die Bedeutung von Selbstständigen in der Arbeitswelt nimmt also künftig weiter zu.
Die vollständige Studie finden Sie hier: www.freelancermap.de/marktstudie