Wer als Freiberufler punkten will, der kommt – so wie viele andere auch – an den sogenannten Social Media Kanälen nicht mehr vorbei. Gekonnte Selbstdarstellung sowie ein erfolgreiches Vermarkten der eigenen Person sind für den Erfolg dabei ausschlaggebend. Wie das funktioniert, wird hier verraten.
Der große Bereich Social Media ist in den vergangenen Jahren vor allem für Berufstätige immer wichtiger geworden – nicht nur, um sich selbst zu präsentieren, sondern ebenfalls für die Akquise von Neukunden sowie die Pflege von bestehenden Geschäftskontakten. Dabei wird nicht mehr nur auf jedes verfügbare soziale Netzwerk zurückgegriffen.
Es ist unlängst bekannt, dass zufriedene – oder interessierte potenzielle Kunden über Facebook und Twitter nach Geschäftsnamen suchen – einfach um sich zu informieren, oder ihre Begeisterung durch ein „Follow“ oder „Gefällt mir“ kundzutun. Jedoch ist eine Fokussierung auf die reinen sozialen Netzwerke weniger ratsam, sodass ein zusätzlicher Rückgriff auf die so genannten Business Netzwerke empfehlenswert ist.
Eines der führenden beruflichen Netzwerke im deutschsprachigen Raum mit 7,7 Millionen Nutzern ist Xing – noch vor LinkedIn. Weltweit zählt Xing um die 14 Millionen Mitglieder (Zahlen September 2014).
Gleichwohl in den beiden genannten Netzwerken die Profile stark standardisiert sind, gibt es viele kleine Details zu beachten, denn schnell wirkt der vermeintliche Profi ungewollt unprofessionell. Damit genau das vermieden wird, gibt es folgende Tipps:
Das Profilbild
Bewerbern wird an dieser Stelle geraten, dass sie nach Möglichkeit das Bewerbungsfoto als Profilbild nutzen – schließlich ist dieses im Optimalfall von einem Profi geschossen worden und es besteht ein Wiedererkennungswert, sollte der Personalverantwortliche auf Xing nach dem jeweiligen Bewerber suchen. Das ist jedoch weit gefehlt.
Fakt ist, dass die meisten Mitglieder auf Xing etwas bewerben möchten – entweder sich selbst als Arbeitskraft, die eigene Arbeit oder aber die eigenen Produkte. In jedem Fall sind die folgenden Punkte für das Profilfoto ausschlaggebend:
- Der Blick sowie die Körperhaltung dürfen nicht aus dem Profil hinaus verweisen. Ansonsten kann es schnell dazu kommen, dass der Profilbesucher den Eindruck gewinnt, dass Sie sich von ihrem eigenen Profil distanzieren.
- Ebenso sollte nur eine einzelne Person auf dem Bild zu sehen sein, da ansonsten Zweifel darüber entstehen, wer dem Profil letztlich zuzuordnen ist.
- Ob das Bild nun in Farbe oder Schwarz/Weiß gehalten ist, bleibt jedem Nutzer selbst überlassen. Die Hauptsache ist, dass eine positive Ausstrahlung und Professionalität vermittelt werden.
Die Profilangaben
An dieser Stelle schleichen sich rasch vermeidbare Fehler ein. Die erste Fehlerquelle beginnt bereits bei dem Ausfüllen der Bereiche „Ich suche“ und „Ich biete“. Dort sollen nach Möglichkeit Schlagwörter eingetragen werden, welche zu der Person und dem jeweiligen Bereich passen – unabhängig davon, in welcher Position sich der Nutzer befindet (Freelancer, Bewerber, Angestellter, Recruiter etc.).
Wichtig für die „Ich suche“/„Ich biete“ Bereiche
- Lange Sätze müssen auf jeden Fall vermieden werden
- Die eingetragenen Keywords sollten, wenn es nicht anders möglich ist, max. 2 Worte umfassen!
- Aufpassen bei den eigentlichen Bezeichnungen – Standards wie „Teamfähigkeit“ und „Engagement“ sollten nicht dominieren. Wer hier Individualität zeigt, kann besser das Interesse binden.
- Die Bereiche „Ich suche“/„Ich biete“ sollten sich keinesfalls widersprechen! Wer die Einzelleistung bietet, sollte nicht nach Gruppenarbeit suchen – es sei denn, er kann es im Nachhinein gut erklären.
Neben diesen beiden Bereichen ist es überdies möglich, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse, Zusatzqualifikationen, bisherige Arbeitsstationen, ehrenamtliches Engagement sowie die eigenen Hobbies anzugeben. Im Bezug auf die Fremdsprachenkenntnisse, das Engagement und die Zusatzqualifikationen kann ein Nutzer nur dann einen groben Schnitzer begehen, insofern er letzten Endes vollkommen unerhebliche Ergebnisse anführt. Im Endeffekt sollte sich dort auf die beruflich relevanten Informationen für die jeweilige Branche beschränkt werden.
Kurz und bündig lässt sich das so zusammenfassen:
Fremdsprachen: Fremdsprachenkenntnisse sollten in jedem Fall angegeben werden, da viele Berufe immer internationaler werden. Insofern ein Beleg für diese Kenntnisse in Form von bestandenen Sprachtests vorhanden ist, kann dies ebenfalls unter Zusatzqualifikationen vermerkt werden.
Zusatzqualifikationen: Zusatzqualifikationen sind auf dem heutigen Arbeitsmarkt für viele ein zweischneidiges Schwert – zum einen werden Weiterbildungen gerne gesehen, zum anderen besteht die Befürchtung, überqualifiziert zu sein. Fakt ist, dass jede relevante und genutzte Zusatzqualifikation in der jeweiligen Branche angegeben werden kann und sollte. Das heißt im Umkehrschluss, dass ein Webdesigner nicht angeben muss, dass er zum Führen einer Kettensäge befugt ist.
Ehrenamtliches Engagement: Ehrenamtliches Engagement erweist sich als ein großer Pluspunkt, gerade für besonders caritativ orientierte Unternehmen. Wer sich sozial einsetzt, der sollte nicht darauf verzichten dieses Engagement dort zu zeigen.
Freizeitaktivitäten: Hobbies haben hingegen häufig ein paar Tücken. Zum einen kann es passieren, dass jemand sich schnell ungewollt als Einzelgänger entpuppt, wenn dort lediglich Aktivitäten genannt werden, die primär allein gemacht werden. Auf der anderen Seite sind Hobbies mit einer hohen Verletzungsgefahr genauso ungern gesehen, wie Standardhobbies („mit Freunden ins Kino“). An dieser Stelle gilt es folglich, Vorsicht walten zu lassen.
Das Portfolio
Auf dem Portfolio hat der Nutzer die Möglichkeit, sich selbst sowie seine Arbeit nach den eigenen Vorstellungen darzustellen. In diesem Fall gilt es jedoch zwischen den Nutzern mit und ohne einen Premium-Account zu differenzieren. Die Unterschiede zwischen den beiden Accounts zeigen sich wie folgt:
Basisaccount: Der Basisaccount bietet die Möglichkeit, bis zu drei Grafiken/Bilder/PDF-Dokumente samt einem Textblock auf dem Portfolio zu veröffentlichen. Gerade im Textbereich sollte der Nutzer in diesem Fall auf eine leserliche sowie überschaubare Gestaltung achten, sodass das Interesse des Lesers aufrecht erhalten bleibt. Dazu zählen kleine Absätze sowie sinnstiftende Überschriften.
In Bezug auf die Grafiken und Bilder ist es ratsam, dass diese im Bezug zu dem Text und der eigenen Tätigkeit stehen. Beispielsweise Produktaufnahmen, das eigene Logo oder ähnliches, könnte in diesem Fall aufgegriffen werden.
Wer sich dazu entscheidet, ebenfalls eine PDF hochzuladen, der sollte sich genau den Inhalt überlegen und für wen es möglich ist, das Dokument herunterzuladen. Beispielsweise würde sich eine kleine Produkt- oder Leistungsübersicht anbieten. Inwiefern es ratsam ist, eine Bewerbung anzufügen, bleibt fraglich.
Premiumaccount: Der Premiumaccount ermöglicht es dem Nutzer bis zu 30 Elemente in das jeweilige Portfolio zu laden – seien es nun Texte, Bilder, Grafiken oder PDFs. Im Vergleich zu einem Basisaccount sind somit die Gestaltungsmöglichkeiten wesentlich weitreichender.
Der Nutzer sollte in diesem Fall darauf achten das „Gesamtbild“ des Portfolios in dem Maße aufzulockern, dass der Text unterteilt wird in verschieden Textblöcke, welche durch grafische Elemente voneinander getrennt sind. Auch in diesem Fall sollten sowohl der textliche wie auch der visuelle Teil zueinander passen und kein widersprüchliches Erscheinungsbild erzeugen. Ein Beispiel für ein derartiges Portfolio, welches die eigene Arbeit repräsentiert und mit grafischen Elementen aufgelockert ist, findet sich hier.
Im Anschluss: Zunächst ein kleiner Tipp: Wer mit Texten auf dem Portfolio arbeitet, der sollte unbedingt von der Möglichkeit Gebrauch machen, seine (falls vorhanden) eigene Domain dort zu verlinken. Wer wirklich Interesse an der Arbeit und einer potenziellen Zusammenarbeit hat, der hat nun mehr als eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme.
Wer sein Profil entsprechend optimiert hat, der kann im Anschluss seine Einstellungen so verändern, dass für jeden Besucher zuerst das Portfolio sichtbar ist.
Zu guter Letzt
Xing bietet die Option an, dass weitere Profile aus dem Internet mit dem Xing-Profil verbunden werden. Wer über eine eigene Webpräsenz im Sinne einer eigenen Domain verfügt, sollte die Möglichkeit nutzen und diese dort eintragen.
Insofern jemand überlegt, weitere Profile aus sozialen Netzwerken mit Xing zu verbinden, gilt es zuvor gut zu überprüfen: Wie stelle ich mich selbst in diesen Netzwerken dar? Erwecke ich ebenfalls einen professionellen Eindruck, oder eher das genaue Gegenteil? Sollte letzeres der Fall sein, muss unbedingt zunächst auf diesen Profilen aufgeräumt werden, bevor eine Vernetzung stattfindet!
2 Kommentare
Ein Hinweis auf die noch nicht abschließend geklärte Impressum-Pflicht wäre nicht schlecht gewesen…
Xing, Linkedin und Co sind in der Tat hervorragende Möglichkeiten, um als Freiberufler auf sich aufmerksam zu machen. Darüber hinaus können themenrelevante Artikel gepostet, die eigene Website beworben und Webinare angeboten werden. Der Hinweis auf die neuerdings geförderte Impressumpflicht sollte unbedingt beachtet werden. http://www.kompetenz-persoenlich-gestalten.de Beste Grüße.