Für Freiberufler sind Weiterbildungen und Lehrgänge eine wichtige Möglichkeit, um die eigenen Fähigkeiten zu erweitern und bei aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben. Denn während die Basis für grundlegende Skills normalerweise in einem vorhergehenden Studium oder einer Ausbildung geschaffen wird, so ist diese noch lange keine Garantie für eine erfolgreiche Selbständigkeit. Die Möglichkeiten sind vielfältig, doch welche Weiterbildungen lohnen sich wirklich?
Richtige Recherche
Zweifellos kann die Teilnahme an dutzenden Lehrgängen oder Weiterbildungen und Webseminaren sich gut im Portfolio machen und vermittelt dem Kunden eine gewisse Kompetenz und Einsatzbereitschaft. Im Idealfall sorgt sie außerdem dafür, dass künftig eine weitere Dienstleistung oder sonstiger Service mit ins Angebot genommen werden kann. Zudem sollten Freiberufler stets an den aktuellen Entwicklungen am Markt interessiert sein, denn gerade die Fähigkeit der Anpassung sorgt in diesem Fall für ein erfolgreiches Bestehen am Markt. Nicht zwangsläufig muss dafür eine Weiterbildung besucht werden, denn auch eigene Recherchen können in der Regel zu neuen Erkenntnissen führen und ein gewisses Interesse an aktuellen Geschehnissen in der eigenen Branche ist für Freiberufler ohnehin unabdingbar – ein gut erschlossenes Netzwerk kann hier meist deutlich mehr wert sein. Handelt es sich aber um einen besonders bewährten oder vielfach gelobten Lehrgang, die Einarbeitung in ein völlig neues Programm oder einen lehrreichen Vortrag einer Koryphäe der Branche, so kann sich der Besuch durchaus lohnen.
Welche Lehrgänge sind für Freiberufler sinnvoll?
Pauschal ist diese Frage nicht zu beantworten, denn in der Regel hat jeder Freiberufler andere Präferenzen. Wer wirklich ganz vorne bei den Grundlagen beginnen will (oder muss, aber in diesem Fall ist die Ausrichtung als Freiberufler womöglich eher fraglich), der sollte in jedem Fall über gängige Office-Anwendungen Bescheid wissen, denn bei der Arbeit am Computer sind Programme wie Excel, Word oder ähnliches der absolute Standard. Die unsichere Handhabung hingegen kostet wertvolle Zeit. Sinnvoll ist sicherlich auch eine Einführung in die Buchhaltung – wer andererseits jedoch einen Buchhalter an seiner Seite hat, muss nicht zwangsläufig auch selbst über jedes Detail Bescheid wissen. Aber auch die Existenzgründung an sich will gut vorbereitet werden. Ob Grafiker, Texter oder Übersetzer, ein Kurs zur erfolgreichen Existenzgründung ist gerade für Unsichere sehr geeignet und hilft dabei, die letzten Zweifel auszuräumen. Dabei werden alle Fragen bezüglich der rechtlichen Situation geklärt, Marketing und Werbung behandelt oder auch die grundlegende Organisation angesprochen. Das eigene Konzept kann im Rahmen eines solchen Kurses außerdem nochmals überprüft und wenn nötig angeglichen werden.
Kernkompetenzen durch Lehrgänge?
Fehlt es hingegen an echten Kernkompetenzen, die für das alltägliche Geschäft unabdingbar sind, so kann in der Regel auch hier ein passender Lehrgang gefunden werden. Angehende Freiberufler, die in ihrem künftigen Arbeitsfeld jedoch nicht allzu versiert sind, sollten ihre Selbständigkeit in jedem Fall noch einmal in aller Ruhe überdenken, denn die Konkurrenz am Markt ist groß und Beschwerden oder Kritik an nicht kompetenten Grafikern oder Textern verbreiten sich in Zeiten des Internets wie ein Lauffeuer. In einem solchen Fall ist womöglich ein Aufbaustudium die bessere Wahl. Ein wichtiger Punkt bezüglich der Nutzung von Weiterbildungsmaßnahmen oder Lehrgängen ist außerdem die Zeit, denn diese ist bei Freiberuflern normalerweise rar. Wer für ein paar Tage zu einem Lehrgang verreist, wird in dieser Zeit nicht arbeiten können und womöglich bares Geld verlieren – der gewählte Lehrgang sollte daher auch wirklich sinnvoll und hilfreich sein.