Mehr als jeder dritte IT-Verantwortliche in mittelständischen Unternehmen beurteilt den Einsatz von Cloud-Computing-Lösungen und -Modellen als vorteilhaft für sein Unternehmen. Dies ist das Ergebnis des HP Cloud Index aus dem vierten Quartal 2011. Der HP Cloud Index basiert auf einer vierteljährlichen Befragung, mit der techconsult und HP Deutschland die Rolle von Cloud Computing im deutschen Mittelstand untersuchen. Dazu werden im Rahmen einer langfristigen Studie jeweils 200 Unternehmen in mit 20 bis 2.000 Mitarbeitern zu ihrer Einschätzung und Nutzung von Cloud befragt.
In der Umfrage aus dem vierten Quartal 2011 gaben 16 Prozent der Befragten an, ihn ihrem Unternehmen bereits mit Cloud-Modellen zu arbeiten. Dies ist der höchste Einsatzgrad des Jahres 2011. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer sehen Vorteile für ihr Unternehmen im Einsatz von Cloud-Computing-Lösungen und -Modellen. Eine ähnliche Dynamik zeigt sich in der Bereitschaft, sich mit Cloud Computing auseinanderzusetzen. Dabei spielt die zunehmend bessere Cloud-Unterstützung durch Systemhäuser und IT-Dienstleister eine wesentliche Rolle.
Neben den Cloud-Einsatzgraden bewerten die Studienteilnehmer auch die Vorteile von Cloud-Lösungen und ihren individuellen Stand in Sachen Cloud-Fitness. Auf Basis dieser Daten ermöglicht der Cloud User Check (www.cloud-user-check.de) interessierten Anwenderunternehmen ein webbasiertes Self-Check-System zum Thema: den direkten Vergleich mit Unternehmen derselben Branche und Größenklasse und zugleich den Zugewinn an Erkenntnissen und Informationen über Cloud Computing.
Cloud Computing wird zunehmend zum Thema
Weiter zugenommen hat im Verlauf des vergangenen Jahres der Umgang mit Cloud Technologien. Nach dem sich abzeichnenden Trend werden sich voraussichtlich Ende 2012 schon mehr als die Hälfte der Mittelständler intensiv oder sehr intensiv mit Cloud Computing beschäftigen.
Besonders bemerkenswert ist der deutliche Rückgang jener Unternehmen, die sich bislang gar nicht mit der Cloud beschäftigt haben: Im zweiten Quartal 2011 gab noch nahezu jeder zweite befragte Mittelständler an, keinerlei Berührungspunkte zu Möglichkeiten und Chancen von Cloud Computing zu haben. Ein halbes Jahr später ist diese Gruppe auf ein Drittel geschrumpft. Den größten Anteil bilden derzeit Unternehmen, die sich nur oberflächlich mit der Cloud beschäftigt haben. Für diese Unternehmen hat sich häufig noch kein konkreter Anlass für die Evaluation einer Cloud-Nutzung ergeben. Oft fällt eine intensivere Auseinandersetzung mit innovativen IT-Lösungen und speziell der Cloud dem üblichen alltäglichen Zeit- und Ressourcenmangel zum Opfer.
Impulse kommen von der IT oder von Externen
Keine Überraschung ist, dass die Auseinandersetzung mit Cloud in aller Regel von der IT-Abteilung getrieben wird. Der Impuls für den Einsatz von Cloud-Computing-Modellen im Unternehmen geht meist auf die IT zurück, und logischerweise fungiert sie auch als Cloud-Kompetenzzentrum. In rund der Hälfte der Unternehmen, die die Cloud nutzen war die IT-Abteilung für deren Einführung verantwortlich und federführend.
Daneben übernehmen häufig auch externe Dienstleister oder über- beziehungsweise nebengeordnete Organisationseinheiten wie Konzernzentralen oder Shared Service Center die Rolle des Impulsgebers. Geschäftsführung und Fachabteilungen hingegen sind nur relativ selten treibende Kräfte für den Einstieg in die Cloud-Welt.
Lediglich wenn die IT die Erfordernisse der Fachabteilungen nicht erfüllt, greifen diese aus eigenem Antrieb und eigener Verantwortung auf Cloud-Dienste zurück. Indirekte Impulse für die Cloud-Nutzung kommen allerdings sehr wohl auch aus den Bereichen Geschäftsführung und Fachabteilung. Werden etwa veränderte Anforderungen an die Unterstützung der Geschäftsprozesse gestellt, neu geschaffene Unternehmensbereiche aufgebaut oder Kostensenkungsprogramme angeschoben, so kann dies in der IT als indirekter Impuls für die Auseinandersetzung mit Cloud-Optionen wirken. Nimmt die IT-Abteilung eine skeptische oder grundlegend ablehnende Haltung gegenüber Cloud Computing ein, bleibt in der Regel nur ein externer Partner als Impulsgeber.
Klar ist: Noch setzen sich Geschäftsführung und Fachabteilung nur oberflächlich mit innovativen IT-Lösungen auseinander, dies betrifft in noch geringerem Maße das Cloud Computing. Viele IT-Abteilungen sind derzeit stärker mit anderen IT-Themen wie der Umsetzung innovativer IT-Formaten wie der Virtualisierung beschäftigt als mit Cloud Computing. Allerdings: Der deutlich gestiegene Grad der Beschäftigung mit der Cloud lässt den Schluss zu, dass mittelfristig mindestens mit einer weiteren Annäherung an das Thema zu rechnen ist.