In den drei vorherigen Teilen wurde beschrieben, wie sich Freiberufler on- wie offline ihre Reputation durch Selbstmarketing aufbauen können. Im vierten und letzten Beitrag der Serie geht es um die richtige Nachbereitung der Aktivitäten, die Netzwerkpflege und die Bedeutung des richtigen Werbegeschenks.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Wenn Sie eine dauerhafte Bindung anpeilen oder ganz einfach etwas für Ihre Reputation tun möchten, überlegen Sie, welche Nachbereitungsmaßnahmen nach einem Projekt einen Mehrwert für die Zusammenarbeit darstellen.
Der erste Schritt und eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist eine ordentliche Dokumentation: Ordentlich aufbereitet, knapp, ohne unnötige Prosa, wo es geht mit Aufzählungen, mit einem Absatz über besondere Herausforderungen. Wenn Sie Verbesserung suchen, macht ein Nachbereitungsgespräch unbedingt Sinn, in dem Sie Gelerntes rekapitulieren: Positives ist hier unbedingt zu loben (weniger zu Ihnen, sondern vielmehr auf Kundenseite); wo es Luft nach oben gibt, machen Sie Vorschläge, wo Sie noch besser werden können – und ganz konkret auch wie. Der beste Zeitpunkt, eine solche Gesprächskultur zu initiieren, ist natürlicherweise nach einem erfolgreichen Projekt. Zeigen Sie hier, dass Sie noch besser werden möchten und werden, wird in Folge auch die Nachbesprechung eines weniger erfolgreichen Projektes kein problematisches Ereignis.
Pflegen Sie Ihr Netzwerk. Binden Sie Kunden und Kollegen ein. Seien Sie so frei und empfehlen auch einmal einen Kollegen, mit dem Sie nicht in direkter Konkurrenz stehen, entweder, weil er eine unterschiedliche Expertise besitzt oder aber, weil er schlicht besser ist. Einen solchen Schritt abwägen muss jeder für sich selbst. Hier aber Größe zu zeigen, hinterlässt einen guten Eindruck und kann bei einflussreichen Entscheidern zur Empfehlung führen. Ein stetig betriebener informeller fachlicher Austausch mit Kollegen im Projektgeschäft (z.B. in XING oder Branchenstammtischen) ist ein exzellenter Gegenpol, der Sie in Kontakt mit Entwicklungen in Fachgebiet und Branche hält und neue Blickwinkel auf die eigene Arbeit eröffnet. Wie schon angeführt, basieren Karrieren zu 60% auf Verbindungen. Sich hier zu öffnen, hat bei Weitem mehr Vorteile als Nachteile.
Richtig schenken, Kunden für sich gewinnen
Und schließlich kommen wir zu unserer Einleitung zurück: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Seien Sie großzügig, aber niemals beliebig. Wählen Sie statt einer Massenaussendung lieber einen kleineren Empfängerkreis, den Sie mit etwas überraschen: Ein besonderes Lebensmittel mit persönlichem Anschreiben ist zum Beispiel eine gute Wahl (vorausgesetzt es passt zu den Essensgepflogenheiten der Empfänger – Sie sehen schon: Recherche ist alles!).
Timing und Wertigkeit
Die Wirksamkeit von Branding auf Geschenken wird oft überschätzt: Nur im Zusammenspiel mit einem wertigen Geschenk kann ein individualisierter Bedruck überhaupt Wirkung entfalten. Wo wir bei Werbeartikeln sind, sprechen wir auch über Timing: Um Weihnachten werden Sie nicht herumkommen. Bei der Flut an kleinen Gaben, die Unternehmen erreichen, geht man jedoch schnell unter – eine dezente Karte, die sich wohltuend vom supermarkttypischen Saisonkitsch abhebt, ist schon ausreichend. Wenn Sie einen individuellen Anlass (Geburtstag, Beförderung etc.) für ein kleines Präsent finden, treffen Sie die schlauere Wahl. Bevor Sie den Wert Ihrer Zusendung fixieren, informieren Sie sich aber bitte immer über Richtlinien im Unternehmen des Empfängers. Ideen werden in der Mehrheit der Fälle Hochpreisiges ausstechen.
Always Beta
Fürs Erste ist damit der Rahmen dieses Artikels erreicht. Das letzte Wort ist er sicher nicht. Unser Umgang mit den Medien unterliegt genau die Gepflogenheiten der Geschäftskommunikation einer ständigen Transformation. Wenn Sie hier up to date sind und das Thema Selbstmarketing nicht nur verwalten, sondern vorantreiben, werden Sie zu mehr als nur einem freien Experten – Sie werden zu einem Partner, der überzeugt. In diesem Sinne: Bleiben Sie dran, und viel Erfolg!