SEO (Search Engine Optimization) beschreibt alle Maßnahmen, um das Ranking einer Website und ihren Unterseiten in den organischen Suchergebnissen einer Suchmaschine, wie zum Beispiel Google oder Bing, zu verbessern. Hierbei wird zwischen OnPage- und OffPage-SEO unterschieden. Während die OnPage-SEO alle Maßnahmen auf der eigenen Website umfasst, beschäftigt sich die OffPage-SEO mit allen Maßnahmen abseits der eigenen Website. Für den Anfang beschränken wir uns in diesem Artikel auf die OnPage-SEO-Maßnahmen, die die Sichtbarkeit Ihrer Seiten erhöhen können.
Zuallererst sei angemerkt, dass die Suchmaschinenoptimierung ein kontinuierlicher Prozess ist, bei dem die umgesetzten Maßnahmen ihre Zeit brauchen, bis sie sich auf das Ranking in den Suchmaschinen auswirken. Dies hat damit zu tun, dass die Suchmaschinen Ihre Website erst einmal neu bewerten und testen. Dies kann etwas dauern. SEO vergleichen wir daher gerne mit einem Marathon und nicht mit einem Sprint. Es dauert länger, aber wenn Sie durchhalten und kontinuierlich die Maßnahmen umsetzen, werden Sie am lohnenden Ziel ankommen.
1. Legen Sie Unterseiten für all Ihre Services an
Als grundlegende Empfehlung gilt, dass Sie für jeden Service, den Sie anbieten möchten, eine eigene Unterseite erstellen sollten. Dies erhöht die Chance auf ein gutes Ranking zu den einzelnen Services, da der Fokus auf eine Dienstleistung und deren Keywords gesetzt werden kann. Wenn Sie sich beispielsweise als IT-Freelancer*in auf diverse Programmiersprachen spezialisiert haben, würden Sie in Ihrem Website-Menü einen Bereich „Programmieren“ oder „Services“ listen, in welchem beispielsweise die Programmiersprachen Python, Java, C++ und PHP als eigene Bereiche gelistet sind.
Das beschriebene Menü könnte dann in etwa wie folgt aussehen:
Führen Sie zu jeder Unterseite eine Keyword-Recherche durch, indem Sie beispielsweise den Google Keyword-Planer verwenden. Sobald Sie wissen, welche Keywords wichtig sind, können Sie mit der Suchmaschinenoptimierung der Seiten beginnen.
2. Pflegen Sie für jede Webseite einen Title Tag ein
Der Title Tag erscheint beispielsweise auf der Google Suche als Überschrift der gelisteten Seite (der blaue Titel eines Listings auf der Suchergebnisseite). Der Title Tag sollte dem User einen Überblick darüber verschaffen, welchen Inhalt er beim Klick auf das Suchergebnis erwarten kann. Daher sollte der Title Tag für den User verständlich geschrieben sein und zudem das wichtigste Keyword der jeweiligen Seite enthalten, für das die Webseite auf der Google Suche ranken soll. Für die Seite, in der Sie beispielsweise Ihre Python-Skills beschreiben, könnte der Title Tag im Code wie folgt aussehen:
Auf den Suchergebnissen Googles würde der Title Tag dann wie folgt ausgespielt werden:
Jede Seite Ihrer Website sollte hierbei einen eigenen Title Tag verwenden, da explizit der Inhalt dieser einen Seite beschrieben werden sollte. Da Sie keine Seite zweifach anlegen werden, ist eine Dopplung unmöglich. Achten Sie zudem darauf, dass alle Ihre Unterseiten einen Title Tag besitzen – ja, selbst die Seiten Impressum, Datenschutz und Kontakt.
Bei der Erstellung des Title Tags ist zu beachten, dass dieser nicht zu lang wird. Ein Title Tag darf nur maximal 65 Zeichen lang sein. Jedoch ist dies nur ein Richtwert, da die Suchmaschinen sich hier nach Pixelbreite richten und ein „w“ zum Beispiel deutlich breiter als ein „i“ ist. Wenn Sie Ihre Website über ein CMS (Content Management System) verwalten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dieses ein gesondertes Eingabefeld für den Title Tag eingebaut hat. Zusätzlich können Sie durch die Erweiterung mittels eines SEO-Tools ein Zählen der Pixelbreite herbeiführen, damit Ihre Title Tags auf den Suchmaschinen korrekt angezeigt werden können.
3. Verfassen Sie für jede Webseite eine individuelle Meta Description
Die Meta Description wird in den meisten Fällen als Beschreibungstext unter dem Title Tag auf der Ergebnisseite einer Suchmaschine angezeigt. Auch wenn die Meta Description keinen direkten Einfluss auf Ihr Ranking in den Suchergebnissen hat, ist diese maßgeblich dafür verantwortlich, ob ein User Ihr Suchergebnis anklickt.
Ähnlich des Title Tags, sollte die Meta Description für jede Seite einzeln angelegt und an den Inhalt der Seite angepasst werden. Da die suchende Person durch die Meta Description auf Ihre Webseite gelockt werden soll, sollte diese verständlich und informativ geschrieben sein und am besten eine Call-to-Action enthalten. Diese Call-to-Action kann zum Beispiel „Jetzt mehr Erfahren“ oder „Überzeugen Sie sich selbst von meinen Fähigkeiten“ lauten.
Die Meta Description kann in den meisten CMS ebenfalls eingepflegt werden oder über eine SEO-Erweiterung hinzugefügt werden.
Im HTML-Code einer Webseite sieht die, im obigen Google-Suchergebnis ausgespielte, Meta Description dann wie folgt aus:
4. Teilen Sie den Suchmaschinen die Sprache Ihrer Website mit
Mit dem Sprachen Tag „Lang“ machen Sie Google deutlich, in welcher Sprache der Content Ihrer Website verfasst ist. Für eine deutschsprachige Website aus Deutschland sollte hier „de-DE“ und für eine englischsprachige beispielweise „en-US“ oder „en-GB“ stehen.
5. Strukturieren Sie Ihre Überschriften gründlich und korrekt
Jede erfolgreiche Webseite basiert auf einer gründlich angelegten Überschriftenstruktur. Diese gliedert den Content Ihrer Webseite und verdeutlicht Google die Wichtigkeit der einzelnen Abschnitte und verdeutlicht wiederum, welche Inhalte die Webseite vermitteln möchte. Um die Überschriftenstruktur einfach zu erklären, kann die Metapher eines Buches zu Hilfe genommen werden:
Die wichtigste Überschrift der Webseite, die „H1“, stellt den Titel des Buches und damit der Webseite dar. Wie bei einem Buch sollte die H1-Überschrift pro Webseite nur ein einziges Mal vergeben werden. Zudem sollte das Haupt-Keyword, für das die Seite ranken soll, unbedingt eingebaut werden. Für die bereits verwendete Beispiel-Serviceseite Python könnte diese Überschrift beispielsweise „Freelancer*in der Python-Softwarearchitektur“ lauten. Im HTML-Code sähe dies wie folgt aus:
Unter ihr gliedern sich die H2-Überschriften ein. Diese stellen in der Buchmetapher die Kapitelüberschriften dar. Hier sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass wichtige Keywords verwendet werden, da diese ebenfalls einen starken Einfluss auf das Suchmaschinenranking haben. Im Gegensatz zur „H1“ können mehrere H2 Überschriften auf einer Webseite vorkommen.
Unter einer „H2“ gliedern sich H3-Überschriften ein und unter einer „H3“ gliedern sich H4-Überschriften ein. Diese können jeweils mehrfach auf einer Webseite verwendet werden. Wichtig ist hierbei nur, dass auf eine H2-Überschrift beispielsweise keine „H4“ folgt, ohne dass eine „H3“ dazwischen erscheint.
Zur Veranschaulichung der Strukturierung haben wir dieses kurze Schema erstellt:
Wichtig: Überschriften sollten nicht als optisches Mittel verwendet werden, sondern wirklich nur in Hinblick auf die Hierarchie des Contents vergeben werden. Den Style einer Überschrift können Sie durch CSS verändern, wenn Sie eine Überschrift oder einen Teil des Textes optisch besonders hervorheben möchten.
6. Fokussieren Sie sich bei der Content-Erstellung auf die Website-Besucher
Der Content Ihrer Webseiten spielt eine elementare Rolle für den Erfolg Ihrer Website. Während Sie die Nennung wichtiger Keywords nicht vernachlässigen sollten, soll der Content dennoch in erster Linie auf die Besucher der Webseite ausgerichtet sein. Eine übermäßige Keyword-Dichte fällt mittlerweile den Suchmaschinen auf und endet meist in unlesbaren Texten, die die Besucher zum Verlassen der Seite bewegen. Da die User-Experience ab Mitte 2021 zu einem elementaren Ranking-Faktor bei Google wird, sollte auf interessante und gut lesbare Texte geachtet werden. Zudem sollte die Usability der Website ständig geprüft und etwaige Fehler ausgemerzt werden.
Achten Sie darauf, dass der Inhalt einer jeden Webseite aus mindestens ca. 300 Wörtern besteht, da die Suchmaschinen die Seite sonst als unrelevanter für Suchanfragen einstufen könnten. Dies basiert auf der Annahme, dass unter 300 Wörter umfassende Seiten die Suchanfrage der User womöglich weniger ausführlich beantworten können.
7. Optimieren Sie die Bilder auf Ihren Webseiten
Wenn Sie planen Bilder auf Ihrer Webseite einzubauen, dann können Sie diese ebenfalls zur Verbesserung Ihres Suchmaschinen-Rankings nutzen. Zuallererst sollten Sie den Dateinamen eines jeden Bildes formatieren. Dieser sollte beschreiben, was auf dem Bild zu sehen ist. Bei der Benennung ist es hilfreich Keywords einfließen zu lassen, Umlaute durch Ihre alternative Schreibweise – ä wird zu ae – zu ersetzen und anstatt Leerzeichen einen Bindestrich zum Trennen der einzelnen Wörter zu verwenden. Demnach wird aus beispielsweise „Screenshot PHP-Aufträge“ der neue Titel „Abgeschlossene-PHP-Freelancer-Auftraege“.
Zudem sollte unbedingt ein ALT-Tag vergeben werden. Der alternative Tag, wie der ALT-Tag ausgeschrieben heißt, wird auf einer Webseite ausgespielt, wenn ein Bild aus bestimmten Gründen nicht angezeigt bzw. geladen werden kann. Die Webseitenbesucher können durch den ALT-Tag erfahren, was das nicht geladene Bild ihnen angezeigt hätte. Des Weiteren wird der ALT-Tag von Screenreadern für Menschen mit Sehbehinderung gelesen und ermöglicht diesen ein barrierefreieres Internet. Da die Suchmaschinen keine optischen Eindrücke von Bildern erhalten können, nutzen diese den ALT-Tag zur Bestimmung des Inhalts eines Bildes. Daher können hier ebenfalls Keywords untergebracht werden. Jedoch sollte auch hier eine sinnvolle Beziehung zu dem tatsächlich dargestellten Bild bestehen.
8. Sorgen Sie für eine hohe Page Speed
Sorgen Sie unbedingt dafür, dass Ihre Webseite schnell lädt. Die Ladegeschwindigkeit einer Seite ist ein zentraler Faktor, für das Abschneiden im Suchmaschinen-Ranking. Die einfachste Methode, um Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit zu nehmen, ist es Bilder, Videos und die weiteren Inhalte in geringstmöglicher Datengröße einzupflegen. Hierfür stellt Google ein kostenloses Tool zur Verfügung: PageSpeed Insights. Das Tool analysiert die Geschwindigkeit Ihrer Webseite und verdeutlicht Ihnen, wo am meisten Handlungsbedarf besteht.
9. Optimieren Sie unbedingt die mobile User Experience
Seit März 2021 stellt Google seine Ranking-Faktoren grundsätzlich auf Mobile First um. Dies bedeutet, dass die mobile Version Ihrer Webseiten nun maßgeblich über den Ranking-Erfolg bestimmt. Daher ist die Optimierung der Seiten auf mobile Endgeräte von elementarer Bedeutung. Sie sollten Ihre Seite ständig mit einem mobilen Gerät testen und bereitgestellte Tools der Suchmaschinen zur Analyse verwenden. Empfehlenswert ist hier beispielsweise der kostenlose mobile friendly Test von Google, um einen groben Überblick über die Performance Ihrer Seite zu bekommen.
10. Kennzeichnen Sie doppelte Seiten
Je nachdem, wie Sie Ihre Website strukturiert haben und was Sie anbieten, kann es vorkommen, dass Webseiten über mehrere URLs erreicht werden können oder mehrere Seiten mit sehr ähnlichem oder sogar gleichem Inhalt existieren. Dies ist häufig bei der Startseite der Fall. Ein klassischer Fall, bei dem Seiten doppelt vorkommen ist dieser:
- https://ihre-website.de/
- https://ihre-website.de/index.php
Beim Auftreten doppelter Seiten muss den Suchmaschinen mitgeteilt werden, welches die kanonische URL, d.h. die Originalseite, ist. Dies geschieht über den Canonical Tag, der die URL der Originalseite erhält. Geschieht dies nicht, legen die Suchmaschinen automatisch eine Originalseite für fest. Zudem führt die Abwesenheit eines Canonical Tags zur erheblichen Abwertung im Suchergebnis-Rankings.
11. Erstellen und pflegen Sie die Sitemap
Die Sitemap assistiert den Suchmaschinen beim Crawlen Ihrer Website. Die Sitemap ist eine Datei, die eine Auflistung aller Seiten Ihrer Website beinhaltet und der Suchmaschine deren URLs und die Gesamtstruktur Ihrer Website mitteilt. Unter anderem teilt die Sitemap den Suchmaschinen mit, welche Seiten geändert wurden oder ob neue Seiten hinzugekommen sind. So erfährt die Suchmaschine, dass eine neue Seite existiert und kann diese direkt crawlen. Um die Sitemap Ihrer Website zu finden hängen Sie an Ihre URL einfach „/sitemap.xml“ an. Falls diese Seite nicht existiert, müssen Sie eine Sitemap erstellen. Diese kann in den meisten CMS eingepflegt oder direkt über die Google Search Console eingereicht werden.
12. Fügen Sie eine robots.txt-Datei hinzu
Die robots.txt-Datei teilt den Crawlern der Suchmaschinen mit, welche Seiten oder Dateien Ihrer Website für die Suchmaschinen relevant sind und welche nicht. Haben Sie beispielsweise einen Online Shop in Ihrer Seite integriert, können Sie hier den Einkaufswagen und den Checkout-Bereich Ihrer Website ausschließen, da diese nicht relevant für Suchmaschinen sind. Zudem dient die robots.txt-Datei dazu, den Suchmaschinen mitzuteilen, unter welcher URL die Sitemap Ihrer Seite zu finden ist. Sie können feststellen, ob Ihre Website bereits eine robots.txt besitzt, indem Sie an das Ende Ihrer URL ein „/robots.txt“ anhängen.
13. Sie möchten vor allem lokale Projekte erschließen?
Ihr Tätigkeitsfeld verlangt eine Vor-Ort-Betreuung Ihrer Kunden oder Sie möchten Ihre Kunden immer persönlich kennenlernen? Dann sollten Sie zusätzlich zu den obigen Tipps lokale SEO betreiben. Hierzu addieren Sie einfach die Stadt, in der Sie Projekte finden möchten, zu den verwendeten wichtigen Keywords. So wird aus „Python-Freelancer*in“ in der Überschrift beispielsweise „Python-Freelancer*in Reutlingen“.
Zudem ist das Anlegen eines Google My Business-Profils sehr hilfreich, in dem Sie Ihre Website verlinken, sämtliche Kontaktinformationen angeben und möglichst alle Informationsfelder ausfüllen sollten. Um ein Google My Business-Profil zu erstellen, ist jedoch eine Unternehmensadresse erforderlich. Wenn Sie als Freelancer von zuhause aus arbeiten, müssen Sie sich darüber klar werden, ob Sie es möchten, dass Ihre private Adresse auf Google zu finden ist.
Wichtig für lokale SEO ist auch, dass Ihre Kontaktdaten immer übereinstimmen. Achten Sie daher darauf, dass Sie überall die gleichen Telefonnummern und E-Mail-Adressen angeben.
2 Kommentare
Gute Übersicht, vielen Dank für die Zusammenstellung. Alles korrekt 🙂
Als Ergänzung möchte ich erwähnen, dass PageSpeed Insights extrem hohe bis unrealistische Anforderungen an Webseiten Betreiber stellt. Selbst „Mr. Google itself“ kommt beispielsweise gerade mal auf 79. Man kann sich an der Optimierung (wenn man sich an dem Tool orientiert) regelrecht die Zähne ausbeißen und dazu noch vieeeel Zeit investieren für ein paar Millisekunden (Kosten-Nutzen!). Der Punkt ist: ich kann nicht ausnahmslos bestätigen, dass das eine mega Relevanz auf das Ranking hat. Ich würde daher eher sagen: miserable Ladezeiten beeinflussen das Ranking negativ, das stimmt. Durchschnittliche – positive Ladezeiten haben so gut wie keinen Effekt.
Good content beats page speed by miles.
Sehr gut recherchierter und geschriebener Artikel. Ich bin Freelancer und mir graust vor der Akquise – liber optimiere ich meine Website und hoffe so, an neue interessante Projekte und Aufträge zu kommen. Die hier beschrieben Tipps kommen daher sehr gelegen. Danke