Die Freelancer-Plattform projektwerk hat von März bis April sowie im September Freiberuflerinnen und Freiberufler zu ihrer Situation in Zeiten der Corona-Pandemie befragt. Im Focus der Umfragen stand die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation sowie der Entwicklung des Projektmarktes.
An den Umfragen teilgenommen haben knapp 2.000 Solo-Selbstständige aus den unterschiedlichsten Branchen:
- 39 Prozent: IT
- 20 Prozent: Consulting und Beratung
- 19 Prozent: Kreative
- 12 Prozent: Engineering
- 6 Prozent: Personalberatung
- 2 Prozent: Sales und Marketing
In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Punkte beider Umfragen einander gegenüberstellen sowie Teile der Ergebnisse der SOLCOM Marktstudie „Auswirkungen der Coronakrise auf Projektmarkt und Freiberufler“ einfließen lassen.
Persönliche Auswirkungen der Corona Pandemie
Auf die Frage, ob Freelancer durch die Corona-Krise ihre eigene Existenz bedroht sehen, antworteten im März/April 56 Prozent aller Befragten mit ja.
Knapp fünf Monate später geben 68 Prozent der Befragten an, dass sie mit negativen Auswirkungen auf ihre wirtschaftliche Situation rechnen.
Zu einem vergleichbaren Ergebnis kommt auch die SOLCOM-Marktstudie. Hier gaben bei der Umfrage zwischen April und Juni knapp 62 Prozent der Befragten an, dass sie negative Auswirkungen für ihre eigene wirtschaftliche Situation erwarten.
Beurteilung der finanziellen Hilfen durch Bund und Länder
Bereits im März/April gaben 56 Prozent der Befragten an, dass sie nicht daran glauben, dass das von Bund und Ländern bereitgestellte Geld für Solo-Selbstständige und Kleinunternehmer reichen wird, um gut durch die Krise zu kommen.
In der zweiten Umfrage im September kristallisierte sich heraus, dass die Mehrheit der Freelancer keine Unterstützung aus dem Konjunkturpaket erhalten hat.
Nur 38 Prozent der Befragten gaben an, Soforthilfe erhalten zu haben. Jedoch sagt die Mehrheit von 67 Prozent der Soforthilfe-Empfänger, dass die Maßnahmen nicht ausreichend waren.
Auswirkungen der Pandemie auf die Projektakquise
Sowohl im März/April als auch im September gaben 70 Prozent der Befragten an, dass sie seit Beginn der Pandemie Schwierigkeiten haben, neue Projekte zu akquirieren.
Damit einhergehend rechnen auch über 50 Prozent der FreelancerInnen damit, dass ihre Umsatzeinbußen im Jahr 2020 bei über 60 Prozent liegen.
Langfristige Auswirkungen auf den Projektmarkt
Spannend ist die Frage nach den langfristigen Auswirkungen auf den Projektmarkt im Allgemeinen. Bei der projektwerk-Freelancer-Umfrage im September gaben 56 Prozent der Teilnehmer an, dass die Projektarbeit zukünftig an Relevanz gewinnen wird.
Die Studienteilnehmer der SOLCOM Befragung schätzen die Situation anders ein. Hier rechnen etwa 63 Prozent der Befragten mit einem Rückgang der Projektarbeit.
Fazit zur Freelancer-Befragung
Die Mehrzahl der Freelancer macht sich Sorgen um ihre wirtschaftliche Zukunft. Sie rechnen mit noch stärkeren Einbußen, sollte es in der Corona-Krise wieder zu massiven Einschränkungen kommen.
Für viele Freelancer sind die nächsten Wochen und Monaten entscheidend. Kommt es zu einem weiteren Lockdown, könnte das den Ruin für viele Solo-Selbstständige bedeuten.
Zur Daten-Quelle:
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus den projektwerk Freelancer-Umfragen zur Corona-Krise. Die weiteren Fragen und Antworten finden Sie unter: projektwerk Umfragen und Marktanalysen.