Die bekannteste Form des viralen Marketings ist das Virale Video, das sich in wenigen Stunden oder Tagen über eine Vielzahl an Kanälen verbreitet und damit eine enorm hohe Reichweite erlangt. Allerdings können sich nicht nur Videos wie ein Laubfeuer verbreiten. Auch Beiträge in Blogs oder anderen Internetforen können binnen Sekunden hunderte Menschen erreichen. Voraussetzung dafür ist eine gute Werbestrategie. Auch Freiberufler können profitieren
Was heißt Viral Marketing eigentlich?
Viral Marketing oder auch Virusmarketing genannt, basiert ursprünglich auf der Idee der Mundpropaganda. Demnach haben sich Menschen persönlich getroffen und Informationen über ihr Konsumverhalten direkt weiter gegeben. Leistungen oder Botschaften von Firmen waren somit oft ein fester Bestandteil der „face to face“ Kommunikation. Mit der Digitalisierung der Märkte kann nur noch bedingt von einer Mund zu Mund Weitergabe der Botschaften die Rede sein. Wenngleich die Wirkung von Viral Marketing dieselbe ist.
Der Unterschied zum heutigen Viral Marketing liegt zum einen auf der Ebene der Vertriebswege und zum anderen in der Reichweite. Durch die Digitalisierung können Botschaften per Video oder in Form von Beiträgen binnen Sekunden Millionen von Nutzern über das Internet erreichen. Dabei müssen nicht einmal hohe Budgets eingesetzt werden, solange die Botschaft ansprechend verpackt ist.
Wie groß sind die Chancen als Freiberufler mit viralem Marketing zu punkten?
Kurz gefasst: sehr gut. Der Vorteil der heutigen Werbeplattformen liegt darin, viele Menschen mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand zu erreichen. Es kommt eben nicht mehr nur darauf an, welches Unternehmen das höchste Werbebudget hat und zahllose Anzeigen in Zeitungen und TV schaltet. Beim viralen Marketing geht es um Unterhaltung und zwar um die Unterhaltung des Nutzers. Mit etwas Kreativität und Gespür für eine gute Story können auch Freelancer große Reichweiten erlangen.
Paradebeispiel für eine erfolgreiche Viral Marketing Kampagne ist das Video „Supergeil“ der Supermarktkette Edeka im Jahr 2014. Binnen eines Monats erhielt das Video mehr als 8 Millionen Clicks auf YouTube. Mittlerweile sind es sogar über 14 Millionen.
Die Chancen auf Erfolg mit Viral Marketing sind nicht zu unterschätzen. Allerdings muss die Botschaft stimmig verpackt sein und schließlich bei der gewünschten Zielgruppe ankommen. Dabei ist es unerheblich, wie aufwendig ein Spot produziert ist. Für den Nutzer im Internet zählt vor allem der Unterhaltungswert. Und genau hier können sich Freiberufler auch gegen große Firmen mit ihren Ideen durchsetzen.
Virales Marketing lebt von der Einzigartigkeit
Viral Marketing lebt von der Einzigartigkeit, von etwas vorher nie dagewesenen. Dabei ist die größte Hürde die Immunität der Nutzer. Viele Konsumenten sind jahrelang mit Werbespots- und Botschaften aufgewachsen und nehmen Sie nur noch unterschwellig war. Wie Teflon prallen langweilige Inhalte einfach von Ihnen ab. Die Einzigartigkeit im Viralen Marketing ist die Voraussetzung für eine hohe Ansteckungsgefahr.
Hinzu kommt die Emotionsebene. Nur wenn der Nutzer auch gefühlsmäßig abgeholt wird, hat Viral Marketing eine gute Chance auf Erfolg.
Ein gutes Beispiel den Nutzer durch Gefühle anzuholen ist der Spot „First Kiss“ aus dem letzten Jahr. Binnen weniger Tage erreichte der Clip Millionen von Clicks auf YouTube. Dabei war die Botschaft auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Allerdings gelang den Machern des Spots, die Verbindung der Marke zum Inhalt des Videos die ganze Zeit aufrecht zu erhalten. Der Nutzer wurde quasi von Anfang bis Ende emotional eingefangen. Zu dem Spot gab es weder ein Skript noch ein Drehbuch. Und genau das macht den Clip zu etwas Besonderem. Er besitzt eine authentische Geschichte, die den Nutzer gut unterhält.
Virales Marketing für Freiberufler – Wege zum Erfolg
Um der viralen Marketing Kampagne zum Erfolg zu verhelfen, gehört die Definition der Zielgruppe zur obersten Priorität. Denn virale Botschaften sprechen keinesfalls Jung und Alt gleichermaßen an. Nahezu 40 Prozent der YouTube Nutzer sind zwischen 18 und 34 Jahre alt. Der Anteil der Alterskohorte der 55 bis 65 Jährigen beträgt dagegen gerade einmal 1,5 Prozent. Die Festlegung der Zielgruppe bestimmt demnach auch die Wahl der Kanäle, auf denen die Virale Kampagne laufen soll. Daneben gibt es noch weitere Faktoren, die aus einem normalen Marketing ein virales Marketing machen.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für virales Marketing:
- Klar definierte Zielgruppe
- Einzigartigkeit
- Emotionalität
- Enge Verbindung der Marke zum Inhalt der Botschaft
- Unterhaltungswert für den Nutzer
- Authentizität
Je aufwendiger desto besser?
Unbestritten verwenden große Firmen große Budgets für ihre Werbekampagnen, so auch für virale Werbung. Im Falle des Videos „Supergeil“ steckte eine renommierte Agentur dahinter, die sich den Spot sicherlich einiges kosten ließ. Allein die Startseitenplatzierung bei YouTube kostet mehrere Tausend Euro, was viele Freiberufler wohl kaum aufwenden können.
Dennoch kommt es bei viralem Marketing nicht auf große Budgets an, wodurch sich gerade für Freiberufler große Chancen ergeben. Der Grundsatz für Erfolg lautet relativ einfach: Wer Erfolg will, muss sich was einfallen lassen. Erfolgreiches Viral Marketing lebt vom Inhalt. So kann auch mit vergleichsweise wenig finanziellem Aufwand ein gutes Ergebnis erzielt werden. Denn letztlich steht und fällt eine Kampagne mit der Akzeptanz des Nutzers, gute Inhalte von sich aus mit anderen zu teilen. Aufwendig produzierte Clips sind kein Garant für Erfolg.
Ein Kommentar
Sehr interessanter Artikel. Dem Konzept des viralen Marketings gerecht zu werden, ist eine große Herausforderung.