Die meisten IT-Profile von Freiberuflern, die wir sehen, sind wenig aussagekräftig und verkaufsfördernd. Da geht noch was in der Projektakquise! In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie als Freiberufler bei der Profilerstellung oder der nächsten anstehenden Profiloptimierung achten sollten.
- Eine Übersichtsseite am Anfang hilft die wichtigsten Informationen auf den Punkt zu bringen und kommt dem Leseverhalten – vom Allgemeinen zum Speziellen – sehr entgegen. Ziel dieser Seite soll es beim Freiberufler sein, Schwerpunkte und die wichtigsten Verkaufsargumente sofort zu erkennen. Weiterhin soll der Leser neugierig werden auf weitere Details.
- Foto ist bei einem Freiberufler kein Muss, aber kann sein – bei nationalen Bewerbungen und direktem Kundenkontakt. Bitte tragen Sie nur Schlips und Kragen, wenn Sie als Berater unterwegs sind, z.B. im SAP-Bereich. Ein Entwickler braucht sich normalerweise nicht aufzustylen.
- Üblich ist kein Lebenslauf, sondern ein IT-Profil, teils Dossier und immer öfter auch Portfolio genannt. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung der wesentlichen Informationen, am besten mit vielen Zahlen, Fakten, Beispielen und Referenzen belegt. Und auch mit ein wenig Persönlichkeit.
- Das Herz des IT-Profils ist die Projektliste (Länge je nach Erfahrung auch mehrere Seiten) und die Skill-Übersicht (auch als Matrix mit Selbstbewertung). Persönliche Stärken und Erfahrungen gehören rein, wenn es relevant ist, z.B. für Schnittstellenpositionen. Bitte das Profil nicht wie einen Lebenslauf aufbauen und gerade im internationalen Kontext auch nicht tabellarisch aufbauen. Idealerweise nummerieren Sie die Projekte durch – in Nachtelefonaten und Interviews können Sie so direkt Bezug nehmen.
- Wichtiger als Vollständigkeit ist Relevanz: Welche Kenntnisse, Erfahrungen und bisherigen Nachweise befähigen Sie direkt zur Arbeit in einem Projekt? Wenn Sie beispielsweise bis 2008 Cobol-Experte waren und danach auf Java umgesattelt sind, können Sie die Cobol-Phase streichen – oder sehr kurz fassen.
- Sie sprechen mehr noch als andere Bewerber mindestens zwei Zielgruppen an: Eine, die oft keine fachlichen Details versteht (Personaler oder Vermittler) und die Fachverantwortlichen, die ihren Bedarf meist kennen und Kenntnisse oft beurteilen können. Aufgrund dieser beiden Zielgruppen heißt das: Sie müssen übersetzen und dürfen nicht voraussetzen „das weiß der schon“. Vor allem aber müssen Sie dem Personaler die Begriffe geben, nach denen er sucht.
- Zertifizierungen geben dem Personaler Sicherheit. Sie mögen davon halten was Sie wollen, aber sie sind hilfreich und relevant und ihre Bedeutung steigt. Es kann sich also lohnen, mal eine Prüfung abzulegen und in das Profil aufzunehmen.
- Es geht im IT-Bereich um Geld – und Vermittler vergleichen gern. Bieten Sie klare Angaben im Anschreiben oder im persönlichen Gespräch. Vermeiden Sie aber das Honorar im Profil zu verankern. Berücksichtigen Sie dabei oft die starken regionalen Unterschiede.
Mehr Infos finden Sie bei www.svenja-hofert.de. In ihrem Portal erhalten Sie Muster für Profile und einen Selbstlernkurs für die Profilerstellung.