Als Freiberufler wird uns der Wert unserer Daten erst dann bewusst, wenn wir sie verlieren. Kommt es beispielsweise zum Ausfall der externen Festplatte, auf der wir alle Daten der letzten Jahre gespeichert haben, erkennen wir, dass wir einen Großteil unserer Selbstständigkeit und/oder aller privaten Erinnerungen unwiderruflich verlieren können.
Proaktiv vorbeugen
Um einem Datenverlust vorzubeugen, empfehlen wir, regelmäßige Backups auf einer Backup-Festplatte, über Cloud-Storage oder einen eigenen NAS zu Hause oder im Büro zu nutzen. Zudem existiert eine Reihe an Softwarelösungen, welche automatisiert regelmäßige Backups erstellen. Empfehlenswert sind dabei z.B. Acronis oder die kostenfreie Software Paragon. Einmal installiert, erstellen diese Programme völlig automatisch, in den von Ihnen gewünschten Zeitabständen, Backups.
Alles weg – was nun?
Sollte es bereits zu einem Datenverlust Ihrer Daten gekommen sein, gibt es immer noch Hilfe: Professionelle Datenrettung ermöglicht Ihnen deren Wiederherstellung, unabhängig davon, worauf sie abgespeichert wurden: Festplatten, SSDs, USB-Sticks, SD-Karten oder auf einem NAS/Server.
Leider nutzen viele Datenrettungsanbieter die Hilflosigkeit der Kunden aus. Da die Branche und Dienstleistung vielen Kunden relativ unbekannt ist, können sie seriöse Anbieter kaum von weniger seriösen Anbietern unterscheiden. Worauf ist also zu achten?
Zunächst einmal möchten wir Sie daran erinnern, dass Sie mit der Übergabe des Datenträgers Ihre persönlichsten und geschäftlich wertvollsten Daten an ein Ihnen unbekanntes Unternehmen weitergeben. Prüfen Sie Ihren Anbieter also vorab ausführlich.
Seriöse Datenrettungsanbieter
Online finden sich viele Datenrettungsunternehmen mit Standort in Deutschland. Leider häufen sich die Angebote von Anbietern außerhalb Deutschlands, welche einen hiesigen Standort vorgeben oder diesen ganz verbergen. Die Datenträger werden beim Kunden abgeholt, und an ein vermeintliches Labor in Deutschland geschickt. Doch wo landet Ihr Datenträger tatsächlich? Häufig finden sich Hinweise im Impressum und den AGB des Anbieters. Doch nicht immer sind wichtige Informationen klar ersichtlich.
Wir raten Ihnen daher dazu, sich ausführlich über Ihren Anbieter zu informieren. Durchstöbern Sie das Netz, hinterfragen Sie Bewertungen und /oder besuchen Sie das Unternehmen persönlich. Existiert am besagten Standort ein Datenrettungslabor oder handelt es sich dabei nur um einen Reseller, welcher Ihren Datenträger weiterversendet?
Datenverlust durch Verschlüsselungstrojaner
Doch nicht nur ein Schaden des Datenträgers kann zum Verlust der Inhalte führen, auch die Gefahr durch Verschlüsselungstrojaner steigt jährlich rapide an. Hier werden die Daten insbesondere von Firmenservern und Computern verschlüsselt und nur gegen eine Lösegeldzahlung wieder entschlüsselt. Häufig sitzen die Hacker im Ausland und eine Zahlung ist nur in Bitcoin möglich.
Was kostet professionelle Datenrettung?
Der genaue Preis einer Datenrettung richtet sich nach Art, Schwere und Komplexität des Schadens, den benötigten Ersatzteilen sowie den daraus resultierenden Arbeitsstunden. Um diese zu ermitteln, sollte vorab stets eine Diagnose Ihres Datenträgers durchgeführt werden, um Ihnen dann anhand des untersuchten Schadens ein ausführliches (und unverbindliches!) Angebot zu erstellen. Viele Firmen bieten diese Diagnose mittlerweile kostenfrei an. Zudem ist in den meisten Fällen nach Ausführung der Diagnose ersichtlich, ob eine vollständige Wiederherstellung Ihrer Daten möglich ist.
Übernimmt meine Versicherung die Kosten für eine Datenrettung?
Je nach Versicherung besteht durchaus die Möglichkeit einer vollständigen Kostenübernahme. Spezielle Vermögensschadenhaftpflichten oder IT-, Media- und Consulting- Haftpflichtversicherungen können Datenverluste mitversichern. Auch Inhalts- und Elektronikversicherungen bieten Tarife für die Erstattung von Datenrettungen. Insbesondere eine zusätzliche Software- bzw. Datenversicherung kann in einigen Fällen interessant sein, in manchen Versicherungen ist sie auch bereits Bestandteil der Elektronikversicherung. Eine Datenversicherung versichert u.a. die Kosten für eine Neuanschaffung Ihrer Programme sowie für eine professionelle Datenrettung. Gezielte Hackerangriffe und Ransomware können mittlerweile ebenfalls bei einigen Versicherungsgesellschaften mitversichert werden. Dabei werden nicht nur die Kosten für die Datenrettung übernommen, sondern auch die Kosten für weitere entstandene Schäden (z.B. Verlust von personenbezogener Bankdaten).
Achten Sie bei Ihrem Versicherungstarif auch darauf, ob nur der Datenträger selbst versichert ist oder auch eine Datenwiederherstellung Bestandteil der Versicherung ist. Bei einigen Tarifen werden Ihnen beispielsweise die Kosten für eine neue Festplatte ersetzt, die Kosten für eine Datenrettung müssen Sie allerdings selbst tragen.